1941 |
1939/40 1942 |
25.1. | Besprechung bei Preisprüfung Heer mit Dessauer Waggonfabrik über Nachtragsauftrag auf 5 Triebwagen |
Infolge der Errichtung des Arbeiterlagers Trassenheide, in dem rd. 4-5.000 Bauarbeiter untergebracht werden sollen, erhöht sich die durch die neue Werkbahn zu befördernde Fahrgästezahl bereits Ende diesen Jahres um rund 50%. Es ist daher notwendig geworden, die bei der Dessauer Waggonfabrik in Auftrag gegebene Anzahl von 10 Triebwagen auf 15 Stück zu erhöhen. Dasselbe trifft zu für die Erweiterung des Auftrages an die Waggonfabrik Bautzen von 10 auf 15 Steuerwagen und die Erweiterung des Auftrags an SSW von 10 elektrischen Ausrüstungen auf ebenfalls 15 Stück. | |
30.1. | Zusatz zum Auftrag an Dessauer Waggonfabrik auf 5 Triebwagen Zusatz zum Auftrag an Busch Bautzen auf 5 Steuerwagen Zusatz zum Auftrag an SSW auf 5 elektrische Triebwagenausrüstungen |
20.-21.2. | Besprechung mit BGS zur Erweiterung der Bahnanlagen Zinnowitz |
Die eintreffenden Güterwagen müssen getrennt nach HVP, FSP, Luft und Hafen Pee verteilt werden, wozu je ein Gleis mit mindestens 100 m Länge vorhanden sein muß. Für den Personenverkehr muß in Zinnowitz ein Bahnsteig mit 2 Gleisen von je mindestens 160 m Länge zur Verfügung stehen. Außerdem muß für die Personenzüge längs der neuen Gütergleise ein Umfahrungsgleis vorgesehen werden, das vor den Bahnsteigköpfen in obige 2 Bahnsteiggleise übergeht. | |
Weiterhin wurde die Bauleitung auf Anordnung von Ministerialrat Schubert angewiesen, das 2. Unterwerk nunmehr westlich der Wagenhalle, in ausreichendem Abstande davon und innerhalb der Umzäunung vorzusehen. Erörterung der Linienführung der neuen Werkbahn zwischen Karlshagen und Großsiedlung Trassenheide. Bevorzugt wird eine Führung westlich der Hauptdurchgangsstraße, um eine Kreuzung derselben zu vermeiden. | |
Am 21. fand eine Besprechung über Einzelheiten der Wagenhalle statt. Erörtert wurde die Ausgestaltung der Arbeitsgruben, der Quertunnel, welche die Arbeitsgruben verbinden, die Abdeckung der Gruben an den Übergängen, ihre Entwässerung sowie die Heizung der Gruben. Für den Luftschutzkeller wurde ein bombensicherer Raum für 60 Personen als ausreichend angesehen. Der Laufkran in der Montagewerkstatt erhält eine Tragfähigkeit von 10 t. Ferner wurde der Raumbedarf für den Diesellok-Schuppen, der für 8 Lokomotiven vorgesehen ist, angegeben. Hierbei wurde erneut darauf hingewiesen, daß der Bau dieses Schuppens sehr eilig ist, da die Dieselloks in den nächsten Wochen bereits angeliefert werden bzw. mehrere Loks bereits ausgeliefert sind und nicht hinreichend geschützt untergestellt werden können. | |
Mit der Errichtung des Stellwerksgebäudes ist in Kürze zu beginnen, da bereits in 2-3 Monaten mit der Anlieferung der Stellwerksgeräte und Apparate zu rechnen ist. Der endgültige Platz für die Errichtung des Stellwerksgebäudes wurde nunmehr zwischen Verwaltungsgebäude und Hauptwache, aber westlich der Hauptgleise festgelegt. | |
Grundsätzlich wurde die Bauleitung angewiesen, auf allen Bahnsteigen der FSP und in Karlshagen seitlich offene Bahnsteigüberdachungen in der bei der Berliner S-Bahn üblichen Form vorzusehen. [Tatsächlich erhielten wohl nur die Bahnsteige des Bf Siedlung kurze Bahnsteigdächer zum Schutz der Treppenabgänge] | |
10.-11.3. | Bei der Besprechung des Sicherungsprojektes mit einem Vertreter der VES wurde festgestellt, daß die bisher innerhalb der Ringbahn eingebauten Weichen auf Eisenschwellen verlegt sind, obwohl vor mehr als Jahresfrist bereits die Bauleitung angewiesen worden war, innerhalb der Ringbahn nur Holzschwellen einzubauen. Da etwa 8 – 10 Weichen noch nicht verlegt sind, wurde angeordnet, den Einbau so lange zu verzögern bis die Holzschwellen hierfür beschafft sind. Die Beschaffung von hölzernen Weichenschwellen ist zur Zeit mit Schwierigkeiten verknüpft. Die bereits auf Eisenschwellen innerhalb der Ringbahn verlegten Weichen werden schwellenweise wie auch an den Stößen mit Isolierstoff isoliert, der sich bei der Reichsbahn gut bewährt hat. |
Hauptmann Harig bat um Überlassung der vier mittlerweile in Peenemünde eingetroffenen Diesellokomotiven 110 PS, da diese angeblich für den Betrieb der alten Werkbahn dringend gebraucht werden. VId teilte Herrn Harig mit, daß ernste Bedenken hiergegen bestünden, da zu fürchten ist, daß die Lokomotiven übermäßig beansprucht und nicht genügend gepflegt werden, so daß sie später, wenn sie ihrem eigentlichen Verwendungszweck zugeführt werden sollen, ihre Brauchbarkeit stark vermindert ist. Herr Harig versprach zwar, die Loks besonders gut zu pflegen, doch kann nicht empfohlen werden, dem Wunsche zu entsprechen. Es wird vielmehr dazu geraten, die 4 Loks anderweitig unterzustellen und die noch nicht angelieferten nach Fertigstellung vorläufig noch nicht nach Pee zu überführen. | |
12.-14.3. | Besprechung in Pee |
Herrn Hptm. Haarig wurde von VI zugestanden, daß, wenn seine Bemühungen bei Prüf 12, eine größere Diesellokomotive von Rügenwalde zu erhalten, oder eine Staatsbahnlokomotive zu erhalten, vergeblich sind, er für den Güterverkehr der FSP eine oder zwei der vier 110 PS Diesellokomotiven vorübergehend verwenden kann. Sollte hiervon Gebrauch gemacht werden, wird Gr. VI rechtzeitig in Kenntnis gesetzt werden. Der Gleisanschluß für die O2-Anlage ist ab 25.3. befahrbar. | |
20.-22.3. | Besprechung in Pee zur 15 kV Kabelverlegung, folgende Teilstrecken sind entsprechend dem vorgesehenen Teilausbau vorab zu verlegen:
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5.4. | Auftrag an BBC auf Fahrleitungsuntersuchungswagen |
7.-9.4. | Besprechung in Pee |
Der Bauleitung wurde mitgeteilt, daß das dritte provisorische Gleichrichterwerk etwa bei km 2,5, also südlich der geplanten Großsiedlung errichtet werden soll, wo entsprechender Bahnanschluß vorgesehen wird. | |
9.4. | Besprechung mit BBC und SSW über OL-Ausrüstung bei VId |
Das dritte Unterwerk zur Speisung der Fahrdrahtleitung auf der Strecke Zinnowitz – Karlshagen wird in km 2,5 der alten Werkbahn errichtet. Für die Größenbestimmung des Unterwerkes und der Fahrdrahtleitung ist zugrunde gelegt worden, daß ein Vollzug von Zinnowitz unterwegs und der zweite Zug im Anfahren begriffen ist. Aus dieser Annahme heraus wurde von den Firmen errechnet, daß es notwendig ist, parallel zum Fahrdraht eine durchgehende Speiseleitung von Zinnowitz bis km 6,6 von 95 qmm als Kupferseil zu verlegen. Diese Speiseleitung wird an den Leitungsmasten der Fahrdrahtleitung befestigt. Es müssen daher die Maste entsprechend verstärkt werden. BBC wird dem OKH die Kosten hierfür angeben. Beim späteren Umbau der Trasse von Trassenheide nach Karlshagen wird ein Teil der Speiseleitung frei. Die frei werdende Leitung wird dann zur Verstärkung der Rückleitung innerhalb der Ringbahn verwendet. | |
Es wurde festgelegt, daß nach der Luft ebenfalls mit Fahren eines Vollzuges zu rechnen ist. Unter diesen Umständen muß auch hier die Fahrdrahtleitung durch eine Speiseleitung von 95 qmm Kupferseil verstärkt werden. Die Speiseleitung wird ebenfalls an den Fahrleitungsmasten befestigt, beginnt bei der Hauptwache der HVP und endet in km 2,3. | |
Aus Sicherheitsgründen werden die Leitungsmaste mittels Kupferseil mit einer der beiden Schienen verbunden. BBC hat für die einzelnen Fahrdrahtabschnitte einen besonderen Streckenplan entworfen. Dieser wurde auf die Schaltmöglichkeiten durchgesprochen und dabei festgelegt, an welchen Stellen hand- und ferngesteuerte Schnellschalter eingebaut werden sollen. BBC wird dem OKH einen solchen Plan zur Genehmigung alsbald einreichen. Die Steuereinrichtungen der Schnellschalter im Unterwerk werden von der AEG nach Schaltplänen der BBC geliefert und eingebaut. | |
22.4. | Chef Prüf 11 genehmigt die Zeichnungen für die Wagenhalle |
22.4. | Besprechung im OKH mit SSW, Busch Bautzen und Dessauer Waggonfabrik zur Einhaltung der Liefertermine, SSW beginnt Ende September mit der Innenmontage der Wagen. Die zugesagte Lieferung soll für einen Teil der Wagen unter dieser Voraussetzung Ende diesen Jahres erfolgen. |
23.-25.4. | Besprechung in Pee |
Zum Schutz der bereits gelieferten Diesellokomotiven soll ein behelfsmäßiger, etwa 80 m langer Holzschuppen über dem Abstellgleis der O2-Anlage errichtet werden. | |
28.-30.4. | Dienstreise nach Pee |
Besprechung über die fertiggestellten Entwürfe des Diesellok-Schuppens und des Stellwerksgebäudes. Anordnung und Größe der Räume entsprechen den Erfordernissen des Betriebes. Der Bauleitung wurde noch einmal mitgeteilt, daß die Kranbalken in der Montagewerkstatt der Wagenhalle nicht für einen Kran von 10 t sondern von 15 t vorzusehen ist. | |
Die geplante Lage des Diesellokschuppens kann wegen der notwendig gewordenen Vergrößerung desselben nicht beibehalten werden. Das zur F1 führende Bogengleis würde den Diesellokschuppen durchschneiden und kann aus gleistechnischen Gründen nicht verlegt werden. Es empfiehlt sich, den Schuppen in die Nähe der Wagenhalle zu verlegen, da von dort aus die Beaufsichtigung des Personals sowie eine etwaige Mitbenutzung der Maschinen der Wagenwerkstätten wesentlich einfacher ist. | |
In der Tiefbauabteilung wurde eine Skizze für die Gleisanlage des neuen Arbeiterlagers bei km 4,5 der alten Werkbahnstrecke vorgelegt. Hierzu konnte jedoch noch nicht endgültig Stellung genommen werden, jedoch wird den Einbau von 4 Weichen in das Hauptgleis, wie von der Bauleitung geplant, für nicht tragbar gehalten. Auf das 2. Gleis an der neuen Haltestelle soll verzichtet werden. | |
Es wurde festgestellt, daß bisher weder hölzerne Weichenschwellen noch das zugehörige Kleineisenzeug bestellt worden ist. Dadurch sind leider 6 Wochen ungenutzt verstrichen. Die Bauleitung wurde ersucht, doch nunmehr umgehend die erforderliche Menge an hölzernen Schwellen zu bestellen, damit die irrtümlich auf Eisenschwellen verlegten Weichen rechtzeitig umgebaut werden können. Die Umleitung der alten Werkbahn über die Gleise der Umgehungsbahn erfolgt ab 4.5.41. | |
10.5. | Genehmigung der Zeichnungen für Unterwerk I durch Chef Prüf 11 Auftrag auf 3. Gleichrichterwerk für die Schnellbahn an AEG |
15.5. | Chef Prüf 11 genehmigte den Anstrich der Schnellbahnwagen nach Muster II der Dessauer Waggonfabrik (dunkelrot mit gelb und graugrünem Dach) |
16.5. | Besprechung bei den VES Siemensstadt über Signalanlagen |
21.5. | Besichtigung von Signalfernsprecheranlagen bei S&H Berlin-Siemensstadt |
Für den Zugverkehr der elektrischen Werkbahn in Pee werden alle Befehle, alle Weichen- und Signalstellungen von einem Zentralstellwerk aus erteilt und überwacht. Damit der Verkehr sich schnell genug abwickelt, ist es erforderlich, die Signale in kurzen Abständen (Blockabständen) hintereinander anzuordnen. Im Betriebe kommt es erfahrungsgemäß vor, daß aus irgendeinem Grunde ein Signal gestört ist und das Haltlicht zeigt, so daß der ankommende Zug vor dem Signal halten muß. Sollte diese Störung eine gewisse Zeit überschreiten, so wäre der rückwärtige Zugverkehr ebenfalls stillgelegt. Es ist daher aus betrieblichen Gründen erforderlich, daß verschiedene Signale mit Fernsprechern versehen werden, um dem Lokführer eine Verständigungsmöglichkeit mit dem Zentralstellwerk zu geben. Der Lokführer erhält seien Befehl zur Weiterfahrt alsdann nicht durch Fernsprecher oder schriftlichen Befehl sondern durch ein besonderes Signal (Signal A) welches an jedem Hauptsignal (Blocksignal) angebracht ist. Dieses Hilfssignal wird vom Zentralstellwerk gegeben und dort überwacht. | |
Demnach erhält das Zentralstellwerk eine Signal-Fernsprecheranlage mit 36 Teilnehmern sowie 4 weiteren Anschlüssen für spätere Erweiterungen. Das Stellwerk Hafen erhält ebenfalls eine besondere Fernsprecheranlage mit 4 Teilnehmern, außerdem 6 weiteren Anschlußverbindungen als Reserve. Das Stellwerk Hafen hat eine unmittelbare Anschlußverbindung nach dem Zentralstellwerk I. Da Stellwerk Hafen nicht dauernd von einem Wärter besetzt ist, können durch besondere Umschalteinrichtungen die dortigen Fernsprecheranschlüsse nach dem Zentralstellwerk durchgeschaltet werden. Das Stellwerk Zinnowitz erhält ebenfalls eine besondere Fernsprecheranlage mit 4 Teilnehmern, außerdem 6 weiteren Anschlüssen als Reserve. Es hat unmittelbare Anschlußverbindung nach dem Zentralstellwerk I. Von den vier Teilnehmern ist ein Teilnehmer davon nach der Station der Reichsbahn vorgesehen. | |
8.-10.6. | Dienstreise nach Bochum und Dortmund wegen Verkürzung der Lieferfristen für Radsätze u. Weichen |
10.-12.6. | Der provisorische Holzschuppen für die Diesellokomotiven ist fertig. VI Pee wird die noch bei der HVP stehenden, der FSP gehörenden Maschinen dorthin überführen. Die Gleisanschlüsse für HW, IW, F1 werden bis zum 15.7. fertig. |
16.6. | Auftrag an SAM auf Signalfernsprecheranlagen |
16.-20.6. | Besprechung in Schweinfurt bei den Vereinigten Kugellagerfabriken über Rollenlager für Radsätze, mit BBC in München über OL-Material. Besichtigung eines Fahrleitungsuntersuchungswagens der Reichsbahn in Bludenz |
Es stellte sich heraus, daß die Fertigstellung der gesamten Oberleitungsanlage bis Ende dieses Jahres nicht möglich ist, weil einmal die Ausleger für sämtliche Maste nicht rechtzeitig fertig werden und weil ferner die Montage der Gesamtanlage, mit der ursprünglich Mitte April des Jahres begonnen werden sollte, nicht mehr bis Ende des Jahres durchzuführen ist. Es wurde deshalb mit den Herren von BBC vereinbart, daß bis Ende November des Jahres die Oberleitungsanlage zwischen Zinnowitz und der Fertigungsstelle – also einschließlich der Ringbahn – betriebsfertig hergestellt wird, so daß Anfang Dezember der elektrische Bahnbetrieb aufgenommen werden kann. Mit der Fabrikation der Maste wird, obwohl das Stahlkontingent über 260 t der Firma bereits am 27.11.1940 zugeteilt worden ist, erst Anfang Juli des Jahres begonnen. Die Anlieferung der Maste beginnt Anfang August. Die Verwendung von Kupfer für die Verstärkungsleitungen ist von der Reichsstelle für Metalle abgelehnt worden. Es müssen infolgedessen Aluminium-Leitungen verlegt werden. | |
7.7. | schwerer Eisenbahnunfall, bei dem die 360 PS Diesellok und der Wagen Essen 18962 mit Teilen für die Eisenbahnsignalanlage schwer beschädigt wurden und auch 1 Toter zu beklagen war |
8.-10.7. | Dienstreise nach Peenemünde |
Die Gleisarbeiten im Gelände der FSP sind rückständig. Die Bauleitung wird gebeten, hierfür die Arbeiten so zu fördern, daß die große Gleisschleife mit den Anschlüssen an die IW und F1, sowie der Rangierbahnhof unbedingt bis zum Herbst dieses Jahres in Betrieb genommen werden können. Bis dahin muß auch der Bahnhof an der jetzigen Siedlung einschließlich der Untertunnelung dem Betriebe übergeben werden. | |
10.-12.7. | Dienstreise nach Peenemünde |
Im Arbeiterlager Trassenheide werden zur Zeit die Erdarbeiten für das Umfahrungsgleis und den Bahnsteig der neuen Haltestelle ausgeführt. | |
Um zu vermeiden, daß von der Betriebsleitung der alten Werkbahn noch Neuanlagen geschaffen werden, die später in den Rahmen der Neueinrichtungen der elektrischen Werkbahn nicht eingegliedert werden können, wurden die Herren der alten Werkbahn kurz über Art und Umfang der geplanten Sicherungs- und Signalanlagen unterrichtet. Unter anderem wurde ihnen mitgeteilt, daß Schrankenanlagen an 6 Überwegen vorgesehen sind, von denen 3 Anlagen von elektrischen Stellwerken ferngesteuert und überwacht werden, während die Stellwerke [hier sind wohl die Schranken gemeint] an der Strandstraße, am Diesellok-Schuppen und an der Hauptwache der HVP örtlich bedient werden sollen. Die Herren der Werkbahn baten mit Rücksicht auf die Erfahrungen der letzten Zeit noch weiterhin folgende Schrankenanlagen vorzusehen: HVP-Oststraße gegenüber der Hauptwache, Kreuzung Casinostraße, Kreuzung gegenüber der Feuerwache an der Haltestelle Einbahnstraße und Kreuzung weiter nördlich mit Eingang zur HVP. Ferner werden Schrankenanlagen an der Haltestelle Trassenheide (Kreuzung mit Strandweg) und am Arbeiterlager Trassenheide (Nord- und Südende) gewünscht. Die Schranken an der Kreuzung der Werkbahn mit der Umgehungsstraße, der Oststraße und der Casinostraße können von einer Stelle aus gesteuert und überwacht werden, desgleichen die beiden folgenden im Gelände der HVP. Die Schranke an der Haltestelle Trassenheide würde vom Aufsichtsbeamten dieses Bahnhofs bedient werden, während die Bedienung und Überwachung der beiden Schranken am Arbeiterlager Trassenheide zentral vom Aufsichtsbeamten dieser Haltestelle erfolgen könnte. | |
28.7. | Genehmigung der Zeichnungen für das Stellwerk durch Chef Prüf 11 |
28.-30.7. | Besprechungen in Pee |
Bei der Besichtigung der Baustellen wurde das Unterwerk II gerade abgesteckt. Da die Rampenbreite nicht 1,50 m, sondern 1,60 m ist, mußte das Gebäude mit Rücksicht auf das bereits festgelegte Anschlußgleis entsprechend verschoben werden. An der Baustelle des Unterwerkes Karlshagen ist ebenfalls, obwohl die Bauzeichnungen schon am 22. April d.J. von Wa Prüf 11 genehmigt wurden, noch nichts geschehen. Die Bearbeitung des Entwurfs für das provisorische Unterwerk, das räumlich dem Unterwerk II völlig gleicht, jedoch in der Bauweise leichter gehalten werden soll, wird angemahnt. | |
2.8. | Aufträge: an VES auf 3 Schranken an Draisinenbau Alpers, Hamburg auf 1 Draisine |
4.-5.8. | Besprechung in Bautzen über Liefertermine für elektrische Lokomotiven und Steuerwagen |
4.-7.8. | Besprechungen in Pee |
Beim neuen Arbeiterlager Trassenheide sind die Hauptzufahrtswege und die Gleise fertig, 3 Baracken bereits errichtet. Beim Eisenbahntunnel werden zur Zeit die Ausgänge zu den Bahnsteigen betoniert. Für das 1. Gleichrichterwerk am Wagenschuppen wurde zur Zeit die Wasserhaltung ausgeführt. Genehmigung der Lagepläne für die Bahnunterwerke an der Wagenhalle und an der Nordkurve. | |
9.8. | Besprechung im Reichsbahnzentralamt über Umbau der Diesellok für Generatorgas |
Es ist spätestens im Januar 1942 damit zu rechnen, daß die bisher zur Verfügung gestellte Dieselölmenge wesentlich verringert wird. Eine rechtzeitige Umstellung auf einen anderen Betriebsstoff ist daher notwendig. Zu diesem Zweck ist von den Firmen Schwartzkopff, Berlin, Maschinenbau & Bahnbedarf, Berlin u. Motorenfabrik Köln-Deutz eine Arbeitsgemeinschaft gebildet worden, die zusammen mit der Reichsbahn und der Wehrmacht den Umbau der Diesellokomotiven entwickeln. Es ist beabsichtigt, 4 Generatoren auf einen besonderen Tender zu montieren und den Bau dieser Wagen auf den genannten Werken vornehmen zu lassen. Hier sollen auch die erforderlichen Änderungen an den Diesellokomotiven erfolgen. | |
11.-13.8. | Dienstreise nach Pee |
Die Arbeiten für die Wagenhalle machen nur langsam weitere Fortschritte. Dasselbe gilt für den Eisenbahntunnel. Letzteres wirkt sich insofern besonders ungünstig aus, als hierdurch auch die Anlage der Bahnsteige für den Bahnhof Siedlung in Mitleidenschaft gezogen wird. Besonders auffallend war die auch sonst für Zwecke des Eisenbahnbaus angesetzte geringe Zahl von Arbeitskräften, die nach den gemachten Angaben etwa 80 beträgt, von denen ein erheblicher Teil zeitweise noch mit dem Entladen von Waggons beschäftigt wird. Es ist unter diesen Umständen die Fertigstellung der wichtigsten Anlagen für den Schnellbahnverkehr bis Ende dieses Jahres nicht zu erreichen. | |
13.8. | Auftrag an VES auf Stellwerksanlage für das Hafengebiet |
19.8. | Auftrag an R. Dolberg auf 2 Stck. 6 t Bahnmeisterwagen |
2.-3.9. | Besprechung bei der Waggonfabrik Dessau über die Triebwagen |
5.9. | Besichtigung von Überwegen von der HVP bis Peenemünde Ost mit einem Vertreter der RBD Stettin zur Festlegung der erforderlichen Schrankenanlagen |
Es sollen die Überwege an der Umgehungsbahn an der Wache (Schranke e), zur Bauleitung (Schranke f) und zum Kasino (Schranke h) von einem Wärter am Überweg aus gestellt werden. Das Wächterhaus soll östlich des Gleises errichtet werden, so daß eine gute Sicht nach der Hauptstraße und in Richtung Pee Ost möglich ist. Die beiden nächstfolgenden Überwege an den Endpunkten des Bahnsteiges P.-Ost sind ebenfalls mit Schranken zu versehen und vom Bahnsteig aus zu betätigen. | |
Am Überweg nach der Luft vor dem Bahnhof Pee West ist eine neue Warnlichtanlage (System Pintsch) eingebaut, welche in den nächsten Tagen in Betrieb geht. Da die Verhältnisse übersichtlich sind und der Straßenverkehr nur schwach ist, soll auf eine Schranke verzichtet werden. | |
Die Betätigung der Schranke am Überweg im Dorf Peenemünde soll normal vom benachbarten Stellwerk Pee erfolgen. Bei unbesetztem Stellwerk wird die Schranke vom naheliegenden Bahnsteig 1 gestellt. | |
Die Schranken an der Kreuzung der Hauptstraße mit der Umgehungsbahn (Schranke a) und mit der Ringbahn (Schranke b) sowie der Überweg über die Zufahrtsgleise zum Rangierbahnhof (Schranke c) sollen vom Stellwerk aus gestellt werden, für b und c wird jedoch von der RBD die ausreichende Sicht vom Stellwerk auf die Überwege bezweifelt, weshalb diese Angelegenheit bis zur Fertigstellung des Stellwerksgebäudes vertagt wird. | |
Die Kreuzung der Umgehungsstraße mit dem Zufahrtgleis nach dem Werk Ost ist jetzt durch eine handbediente Warnlichtanlage gesichert. An dieser Stelle eine Schrankenanlage einzubauen ist nicht notwendig, da nach Fertigstellung der Sicherungsanlage die handbediente Warnlichtanlage in eine automatisch wirkende umgebaut wird. | |
Auf die Besichtigung der übrigen Straßenkreuzungen wird verzichtet, weil sie einfacherer Art sind und auf alle Fälle mit Schranken gesichert werden, wie z.B. Trassenheide Lager und Trassenheide Dorf. | |
Der Montageinspektor der VES teilt mit, daß am 8.9. mit der Verteilung der Signalmaste pp. auf der Strecke begonnen werde. | |
16.-17.9. | Dienstreise nach Peenemünde |
Die Bahnsteigkanten an der Ringbahn-Haltestelle gegenüber der F1 waren für beide Bahnsteige fertiggestellt. | |
Der Bau des Bahnsteigtunnels, auf dessen Wichtigkeit für den Fortschritt der Gleisverlegungs- und Bahnsteigarbeiten immer wieder hingewiesen worden ist, leidet noch immer unter Leutemangel. Sollte die Abdeckung des Tunnels nicht bis Anfang November des Jahres fertig werden, dann ist nicht nur mit einer Verschiebung der Oberbauarbeiten bis zum Frühjahr 1942 zu rechnen, sondern es müssen die Arbeiten für die Grundwasserabsenkung auch über die Wintermonate fortgesetzt werden. | |
Wie die Besichtigung der Baustellen für die Mastfundamente in Trassenheide ergab, machen diese Arbeiten nur geringe Fortschritte. Schwierigkeiten macht der Firma offenbar die Wasserhaltung, so daß auch hier die Grundwasserabsenkung einer Spezialfirma wird übertragen werden müssen. | |
Für das Zentralstellwerk war am 16. des Monats mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen worden. Mit dem Bau der Schaltstellen wurde bisher noch nicht begonnen. Es wurden immer wieder Klagen darüber geführt, daß die Werkbahn nicht genügend Loks und Wagen zur Verfügung stellt um die Baumaterialien zu verfahren. | |
19.9. | Besichtigung und Abnahme von Stellwerksmaterial bei VES |
Besichtigung von 20 fertiggestellten und 20 in Arbeit befindlichen Oberteilen für Lichtsignale sowie von 15 Relaisschränken. Das vierrädrige [wahrscheinlich doch vierreihige] Hebelwerk für das Zentralstellwerk ist im Rohbau fertiggestellt. Weiter liegen etwa 300 Relais und zwar Gleisrelais für isolierte Schienen und Blockrelais im Lager versandbereit. Zum Schluß wurde die Gleistafel für das Zentralstellwerk abgenommen. Sie ist in ihrer Ausführung gut und sauber durchkonstruiert. Die Lichtwirkung der Signalbilder und der isolierten Gleisstrecken wurde auf gute Sicht hin beobachtet und als ausreichend festgestellt. Zu bemerken ist noch, daß für die Wiederholung der Signalbilder und der isolierten Gleisstrecken etwa 800 kleine Lampen in die Gleistafel eingebaut sind. | |
10./23.9. | Infolge Führerentscheids werden die Fertigungsstelle und die Heeresversuchsstelle zur Heeresversuchsanstalt Pee (HVP) zusammengefaßt, die sich in Entwicklungswerk (EW) und Versuchsserienwerk (VW) unterteilt |
30.9. | Auftrag an Waggonfabrik Rastatt auf 2 Topfwagen |
30.9. | Telefongespräch betr. Umbau von Diesellokomotiven mit Fa. Schwartzkopff |
Danach kommt der Umbau der schweren 360 PS-Lokomotiven in absehbarer Zeit nicht in Frage, weil die Entwicklung eines brauchbaren Ersatzes vor Ablauf eines Jahres nicht beendet ist. Brauchbare Ergebnisse wären bisher nur mit Maschinen bis 100 PS erzielt worden, so daß allenfalls die 110 PS-Lokomotiven in Peenemünde einem Umbau unterzogen werden können. Auf Grund neuerer Versuche scheidet jedoch Holz zur Vergasung aus. Es kommt nur Schwerkoks oder Anthrazit hierfür in Frage. Es soll auch geprüft werden, ob und unter welchen Voraussetzungen ein Umbau auf Propan in Frage kommt. | |
7.10. | Besprechung mit der Fa. Schwartzkopff-Wildau b. Berlin |
Zum Umbau von Diesellokomotiven auf Sauggasbetrieb nach dem Zündstrahlverfahren teilt die Firma mit, daß die Umstellung auf Holzgas mit dem 1.1.1942 ausscheide, da über den Sektor Holz alsdann für diese Zwecke voll verfügt ist. Es kommt somit nur die Umstellung auf Anthrazit-Gas in Frage, bei dem auch nur ein Leistungsverlust von 10% zu erwarten ist, wobei Zylinderköpfe und Brennstoffpumpe beibehalten werden können. Die Frage, ob der Umbau auf Propangas nicht zweckmäßiger ist, da die bei Anthrazitgas unvermeidliche Verschmutzung hier wegfällt, wird zustimmend beantwortet. Die Reichsbahn ebenso wie die Industrie verwendet Propangaslokomotiven mit gutem Erfolg bereits in größerem Umfange. Mit Propan arbeitet der Motor wie ein Benzinmotor, jedoch müssen Zylinderköpfe und Zündapparat ausgebaut werden. Der Umbau auf Leuchtgas scheidet mit Rücksicht auf die für die Bedienungsmannschaft hiermit verbundenen Gefahren aus. | |
8.-9.10. | Dienstreise nach Peenemünde |
Die Bauarbeiten der Wagenhalle haben in den letzten Wochen gute Fortschritte gemacht. Das Zentralstellwerk ist bis zur Decke des 1. Obergeschosses im Rohbau fertig. Der Bau der Signalanlage macht gute Fortschritte. Abgesehen von zahlreichen Fahrsperren und einigen Drosselstößen waren bereits 6 Hs-Signale aufgestellt. Wie im Anschluß an die Besichtigung mitgeteilt wurde, soll der Bau der Wagenhalle in Kürze eingestellt werden. Es muß daher auch an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen werden, daß von einer Inbetriebnahme der elektrischen Werkbahn, mit der auf Grund der zur Zeit bestehenden Verhältnisse für Sommer 1942 gerechnet werden kann, abgesehen werden muß, sofern nicht mindestens die Hälfte der Wagenhalle nebst Werkstätten und Arbeitsgruben zur Verfügung gestellt werden kann. | |
Wa Prüf 11/VI Pee wurde gebeten, alsbald Triebwagenführer und Zugbegleiter für die neue Werkbahn einzustellen, damit diese schon jetzt zwecks Erlangung der erforderlichen Streckenkenntnis beschäftigt werden können. VId machte darauf aufmerksam, daß die neue Werkbahn voraussichtlich zum 1.7.42 in Betrieb genommen werden kann und daß es sich empfiehlt, das neue Betriebs- und Werkstättenpersonal vorher ca. 3 Monate lang von der Berliner S-Bahn ausbilden zu lassen. | |
Da die Entwicklungsarbeiten für die Umstellung von Dieselloks über 100 PS Leistung noch längere Zeit benötigten und die Werkbahn in der Hauptsache auf die Verwendung von Lokomotiven mit 360 PS Leistung angewiesen ist, soll auf Anordnung von Herrn Ministerialrat Schubert die Umstellung auf Anthrazitgas nicht weiter verfolgt werden. Dagegen wurde den Ausführungen von VId über die Umstellung auf Propangas zugestimmt, da hierfür nur geringfügige Umarbeitungen notwendig sind. | |
Ferner wurde [von der Leitung der alten Werkbahn] darum gebeten, zur besseren Abwicklung des Verkehrs auf der eingleisigen Strecke an der Haltestelle Trassenheide Dorf eine Umfahrung von etwa 200m Länge anzulegen. Dem Antrage soll entsprochen werden. | |
15.-17.10. | Dienstreise nach Bautzen und Dessau |
Die Arbeiten für den wagenbaulichen Teil der beiden elektrischen Lokomotiven sind im wesentlichen beendet. Es wird lediglich noch an der Montage der Drehgestelle gearbeitet. Allerdings sind die Radsätze noch nicht angeliefert. Die elektrische Ausrüstung ist zum großen Teile eingebaut. Es fehlen noch die Motore, die angeblich in wenigen Wochen angeliefert werden sollen. | |
Die Besichtigung der im Bau befindlichen Steuerwagen ergab, daß die Arbeiten noch arg im Rückstand sind. Es war bisher lediglich ein Wagen im Kasten einschließlich Dach fertig, ein Wagen im Gerippe und für weitere 3 Wagen das Untergestell fertig. Die Firma will nunmehr je 5 Wagen in den Monaten Januar, Februar und März 1942 anliefern. | |
In Dessau waren bereits 4 Wagenkästen im Eisenbau fertig, einschließlich des hölzernen Fußbodens. Außerdem waren 10 Untergestelle und 10 Drehgestelle fertig. Die für die 15 Triebwagen benötigten Radsätze einschließlich Rollenlager waren bereits angeliefert. Es kann daher damit gerechnet werden, daß die ersten 4 Wagen Ende Dezember des Jahres fertiggestellt sind. | |
21.-23.10. | Besprechungen in Peenemünde |
Der Bahntunnel unter den Bahnsteigen ist fertig, unter der Straße noch in Arbeit. Einige Masten für die Oberleitung und einige Signale für den Bahnbetrieb sind errichtet. Die Wagenhalle ist bis zum 9. Binder eingeschalt, mit der Schalung für den Reparaturgleisanbau ist begonnen. Vom Gleichrichterwerk ist die Wanne fertig und wird zur Zeit ausgeklebt. Vom 2. Gleichrichterwerk wird zur Zeit die Baugrube ausgehoben. Sämtliche Bauwerke für die Bahn sind aber noch erheblich im Rückstande. Da der Eisenbahnbetrieb Anfang nächsten Jahres aufgenommen werden soll, wird die Bauleitung gebeten, auf diese Bauten (3 Unterwerke, 2 Stellwerke, mehrere Schaltstellen) ihr besonderes Augenmerk zu legen. | |
10.11. | Besprechung im RVM |
Der von der Reichsbahn vorgeschlagene Umweg zu unserem Bahnsteig Zinnowitz wird angenommen. In Pee wird mit der RBD Stettin über künftige Zusammenarbeit verhandelt. Alte Werkbahn bearbeitet HVP, neue Werkbahn Gruppe VI. | |
17.-19.11. | Dienstreise nach Peenemünde |
Besprechung mit der Bauleitung über den Einbau eines weiteren Überholungsgleises sowie eines zweiten Bahnsteiges in die eingleisige Strecke zwischen Karlshagen und Zinnowitz bei der Haltestelle Trassenheide Lager. Das Gleis wie auch der Bahnsteig werden von der Leitung der alten Werkbahn für notwendig gehalten, um auf der langen eingleisigen Strecke eine Ausweichmöglichkeit zu haben. Der Antrag wird befürwortet, da auch für den späteren Betrieb der elektrischen Werkbahn eine Ausweichmöglichkeit notwendig ist. Auf das von der Werkbahn bereits vor einiger Zeit geforderte Überholungsgleis bei Trassenheide Dorf glaubt man nunmehr verzichten zu können. Ob ein weiteres Überholungsgleis für den Betrieb der elektrischen Werkbahn später notwendig werden wird, dürfte abzuwarten sein. | |
Im Unterwerk I sind die Seitenwände und die Decke des Erdgeschosses verschalt, im Unterwerk II ist erst die Wanne hergestellt. Der Auftrag zum Bau des 3. Unterwerks ist noch nicht erteilt. | |
Das Zentralstellwerk ist bis zur Decke des obersten Geschosses im Rohbau fertiggestellt. Die Schaltstellen Ib, II, IIIa, IIIb und V sind im Bau. Mit der Schaltstelle Ia, der größten konnte noch nicht begonnen werden, weil man noch nicht im Besitz der Zeichnungen war. | |
Ferner fand eine Besprechung mit der HVP statt, in der man um Auskunft über die von Gruppe VI geplanten Eisenbahnsicherungs- und Signalanlagen bat. Man will prüfen, ob sich für die alte Werkbahn noch eine Verbesserung des Zugmeldedienstes lohnt bzw. ob es sich empfiehlt, vorübergehend noch Haupt- und Vorsignale einzubauen. | |
2.-4.12. | Besprechung mit der RBD Stettin |
Der von der Reichsbahn vorgeschlagene Zugang zum Werkbahnhof Zinnowitz wird zunächst im Gelände abgesteckt, danach zeichnerisch endgültig festgelegt, worauf die Verhandlungen mit den Anliegern über den Geländeerwerb von der Bauleitung aufgenommen werden können. | |
Die RBD wurde gebeten, die Frage zu prüfen, ob bzw. welche Pläne dort über eine etwaige Bahnverbindung mit einer neuen Brücke über die Peene bei Wolgast vorliegen. | |
Ministerialrat Schubert machte darauf aufmerksam, daß für alle Fragen der neuen elektrischen Werkbahn Dipl.-Ing. Butt vom OHK, Wa Prüf 11/VI, Berlin zuständig sei, während für die alte Werkbahn Hauptmann Haarig von der Heeresversuchsanstalt Peenemünde der verantwortliche Leiter sei. Von Wichtigkeit ist ferner noch, eindeutig festzustellen, welchen Charakter die neue Werkbahn erhält, ob es sich um eine Privatanschlußbahn, ein Privatanschlußgleis oder eine Kleinbahn im Sinne des Kleinbahngesetzes handelt. | |
VI Pee wurde um die umgehende weitere Bearbeitung der eingegangenen Bewerbungen um die Fahrdienstleiter und Weichenstellerposten gebeten, da diese Angestellten eine etwa 3 – 4 monatliche Ausbildung in elektrischen Stellwerken der Berliner Stadtbahn absolvieren müssen. Die Unterlagen der seinerzeit aufgrund ihrer Bewerbungen ausgesuchten Elektromeister sind schnellstens nach Berlin zu übersenden, damit die geeignetsten Bewerber zur Vorstellung gebeten werden können. Es handelt sich um je 1 Elektromeister für die Fahrleitungsanlage sowie für die Sicherungs- u. Signalanlage. Diese Stellen müssen möglichst bald besetzt werden, damit die Inhaber an den von den Firmen bereits in Angriff genommenen Bauarbeiten alsbald teilnehmen können. | |
Die Bahnsteige Peenemünde Ost und Karlshagen Dorf sollen für die elektrische Bahn auf die gegenüberliegende Seite der jetzigen Bahnsteige gelegt und die Bahnsteigkanten aus Beton-Formsteinen angelegt werden. | |
9.12. | Chef Prüf genehmigt die Vorentwürfe: …, 7 Schaltstellen für die Werkbahn |
9.-11.12. | Dienstreise nach Peenemünde |
Die Bauarbeiten an den Schaltstellen und dem Zentralstellwerk ruhen seit etwa 10 – 14 Tagen, weil alle dort angesetzten Bauarbeiter auf Anordnung der Bauleitung nach Trassenheide Lager versetzt worden sind. Durch diese Maßnahme ist die Montage der Signalanlagen entsprechend verzögert worden, so daß die Ausführung der Arbeiten, die bei kalter Jahreszeit innerhalb der Gebäude hätten vorgenommen werden können, nicht möglich ist. Nach Angabe der Signalbaufirma VES wird das Hebelwerk für das Zentralstellwerk im Januar versandbereit, so daß der Einbau desselben erfolgen könnte, wenn das Gebäude fertiggestellt und trocken wäre. | |
Der Stand der Arbeiten an den Schaltstellen ist folgender:
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Das Umfahrungsgleis an der Gießerei war ursprünglich ohne Fahrleitung vorgesehen. Es wäre für den späteren Betrieb angebracht, wenn dieses Gleis (etwa 300 m Länge) ebenfalls mit Oberleitung versehen wird, damit die Möglichkeit gegeben ist, dasselbe auch mit Ellok zu befahren. Das Material hierzu ist vorhanden. | |
15.-17.12. | Dienstreise nach Peenemünde |
Besichtigung der Baustellen: Das zweite Unterwerk ist im Kellergeschoß ausgemauert. Die Erdarbeiten für den Rangierbahnhof sind zum großen Teil beendet. Das Ringbahngleis ist ebenfalls fertig, bis auf ein kurzes Anschlußstück, das noch über dem Heizkanal verlegt werden muß. Die Betonstützen für den hohen Teil der Wagenhalle sind bis auf die letzten beiden am Büroanbau fertig. Am Büroanbau waren die Arbeiten ebenfalls wieder aufgenommen. Das erste Unterwerk ist bis zur Höhe der unteren Decke fertig. Beim Stellwerk ist das Dach aufgebracht. | |
Die Werkbahn beabsichtigt mechanisch betätigte Signale für die Haltestellen Pee West, Pee Ost, Großkreuz, Siedlung Karlshagen, Trassenheide Lager, Trassenheide Dorf, Zinnowitz zu beschaffen. Die Firma hat eine Lieferzeit von 3 Monaten nach Klärung aller Fragen und Erhalt der Rohstoffe zugesagt. Die Fertigstellung dieser mechanischen Anlagen wird also kaum vor Mai 42 zu erwarten sein. Bis dann werden die von Gruppe VI vorgesehenen elektrischen Anlagen mit Sicherheit in Betrieb sein, so daß die Beschaffung dieser mechanischen Einrichtungen überflüssig erscheint. Es wird zugesagt, die Aufträge auf die mechanischen Anlagen bis zur Besprechung mit VId Anfang Januar 42 zurückzustellen. | |
1941 1939/40 1942 |
BBC | Brown, Boverie & Cie |
BGS | die nach ihrem Leiter benannte, dem Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Speer unterstehende Baugruppe Schlempp |
EW | Entwicklungswerk, die frühere Heeresversuchsstelle |
FSP | Fertigungsstelle Peenemünde, später als Versuchsserienwerk (VW) oder Werk Süd bezeichnet |
HAP | Heeresanstalt Peenemünde, später Heimatartilleriepark |
HVP | Heeresversuchsstelle Peenemünde, später Heeresversuchsanstalt Peenemünde |
OKH | Oberkommando des Heeres |
Pee | Peenemünde |
Prüf 11 | eigentlich seit 1938 Wa Prüf 11, die für die Raketenentwicklung zuständige Abteilung des Heereswaffenamtes, deren Leiter Dornberger war |
RBD | Reichsbahndirektion |
RVM | Reichsverkehrsministerium |
SAM | Siemens Apparate und Maschinen GmbH |
SSW | Siemens-Schuckertwerke |
VES | Vereinigte Eisenbahnsignalwerke |
VW | Versuchsserienwerk, die frühere FSP |
Wa Prüf 11 | siehe Prüf 11 |