Gleis­an­la­gen der Werk­bahn Pee­ne­mün­de

Die fol­gen­den Bil­der sind auf der Grund­la­ge von Luft­bil­dern von 1943/44 ent­stan­den, die im Goo­gle-Earth als Over­lays auf den Luft­bil­dern vom 1.1.2009 po­si­tio­niert wur­den. Da­rin las­sen sich dann Gleis­an­la­gen usw. als Pfa­de bzw. Po­ly­go­ne nach­zeich­nen und als KMZ-Da­tei spei­chern. Er­faßt sind alle ei­ni­ger­ma­ßen zwei­fels­frei er­kenn­ba­ren Re­gel­spur­glei­se so­wie ei­ni­ge Ge­bäu­de mit Bahn­be­zug. Die Meß­wer­te, die im Goo­gle-Earth zu je­dem Pfad an­ge­zeigt wer­den kön­nen, er­ge­ben zu­sam­men eine Gleis­län­ge von 79,3 km. Mit ei­nem Shell­skript, das aus der KMZ-Da­tei über die Ent­fer­nung der Geo­ko­ordi­na­ten un­ter­ein­an­der die Pfad­län­gen er­mit­telt, wur­den die Er­geb­nis­se über­prüft, wo­bei sich 79,2 km er­ge­ben. Das ist je­doch nicht als ab­so­lu­ter Wert zu se­hen, denn die Gleis­an­la­gen wur­den bei Be­darf an­ge­paßt und auch durch die Po­si­tio­nie­rung der Luft­bil­der, die sich nicht voll­stän­dig de­ckungs­gleich zu den Bil­dern 2009 er­rei­chen ließ, gibt es klei­ne­re Ab­wei­chun­gen. Un­klar ist auch wie gut die Goo­gle-Luft­bil­der po­si­tio­niert sind. Au­ßer den re­gel­spur­igen Gleis­an­la­gen gab es noch zahl­rei­che Feld­bah­nen, die aus­ge­hend von der Bau­stoff­an­la­ge zu den Bau­stel­len der gro­ßen Ge­bäu­de führ­ten. Da die­se Bah­nen klei­ner sind, kann man sie in den Luft­bil­dern nur teil­wei­se er­ken­nen, oft nur dann, wenn ge­ra­de ein Zug zu se­hen ist.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das aus etwa 12 km Höhe gesehen links von Zinnowitz bis rechts zur Nordspitze der Insel reicht

Gesamt­über­sicht, oben die Pee­ne, un­ten die Ost­see.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich des Werkbahnhofs Zinnowitz aus 700 m Höhe zeigt

Bahn­hof Zin­no­witz der Werk­bahn, wo­bei auch der ge­sam­te Bahn­hof der Reichs­bahn mit Ober­lei­tung über­spannt war.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich des Bahnhofs Trassenheide Dorf aus 700 m Höhe zeigt

Bahn­hof Tras­sen­hei­de Dorf, links das Un­ter­werk, das erst etwa 2018 ab­ge­ris­sen wor­den ist.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich des Bahnhofs Trassenheide Lager aus 700 m Höhe zeigt

Bahn­hof Tras­sen­hei­de La­ger, das sich im Bild un­ter­halb der Gleis­an­la­gen be­fand.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich vom Bahnsteig Karlshagen Dorf bis zum Zentralstellwerk aus 1800 m Höhe zeigt

Karls­ha­gen mit der Wa­gen­hal­le, in der das kür­ze­re Gleis wie bei der Ber­li­ner S-Bahn mit Vor­rich­tun­gen aus­ge­rü­stet war, mit de­nen die Wa­gen­kä­sten ei­nes Vier­tel­zu­ges von den Dreh­ge­stel­len ge­ho­ben wer­den konn­ten. Am Gleis zum Ha­fen Karls­ha­gen gab es ober­halb des VKN-La­gers noch ein Aus­weich­gleis. Die Ver­wal­tung der Werk­bahn zog 1944 in den An­bau der Wa­gen­hal­le um[27].

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich am Hafen Karlshagen aus 700 m Höhe zeigt

Hafen Karls­ha­gen, wo am Kai ver­mut­lich mehr als ein Gleis lag, je­doch sind die mir zu Ver­fü­gung ste­hen­den Bil­der dort fehl­be­lich­tet.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich vom Zentralstellwerk bis zum Unterwerk II aus 1800 m Höhe zeigt

Werk Süd mit dem nicht fer­tig­ge­stell­ten Ran­gier­bahn­hof, dem eine gro­ße Bau­stoff­an­la­ge im Weg war, de­ren Re­ste heu­te noch vor­han­den sind. In dem frei­en Be­reich rechts der Holz­werk­statt soll­te ur­sprüng­lich die Fer­ti­gungs­hal­le 2 er­rich­tet wer­den, für die der Gleis­stum­mel rechts des Bahn­steigs Holz­werk­statt vor­ge­se­hen war. Nach dem er­sten Luft­an­griff 1943 wur­de am Un­ter­werk eine Gleis­ver­bin­dung ge­schaf­fen, um nach Pee­ne­mün­de und Werk West nicht mehr über die Um­ge­hungs­bahn fah­ren zu müs­sen, die nach der Be­sei­ti­gung der Schä­den auch nur noch ein Gleis hat­te.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich des Werks Ost ohne die Prüfstände aus 1800 m Höhe zeigt

Werk Ost, wo­bei das Ge­bäu­de rechts des Lok­schup­pens nicht zur Ver­suchs­stel­le ge­hör­te, son­dern auf die Zeit der NVA zu­rück­geht.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den an das Werk Ost anschließenden Bereich der Prüfstände aus 1800 m Höhe zeigt

Zwi­schen den Prüf­stän­den 8 und 9 wur­de spä­ter noch eine Gleis­ver­bin­dung her­ge­stellt, in­dem Gleis­stumpf und Wei­che am P8 in Rich­tung P9 ver­legt wur­den.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich Peenemünde mit angeschnittenem Hafen, Kraftwerk und Sauerstoffanlage aus 1600 m Höhe zeigt

Am Orts­ein­gang Pee­ne­mün­de war der Bahn­steig laut Luft­bild nur etwa 70 m lang und da­mit noch kür­zer als der in Pee­ne­mün­de Nord, der aber auch nur gut 100 m hat­te. Ge­gen­über dem Stell­werk und et­was wei­ter links oben ins­ge­samt drei Gleis­stum­mel, zu de­nen die Wei­chen of­fen­bar als Vor­be­rei­tung für Er­wei­te­run­gen schon ver­legt wor­den wa­ren.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich Werk West aus 1600 m Höhe zeigt

Vom Werk West sind heu­te of­fen­bar kei­ne Ge­bäu­de mehr vor­han­den.

Gleisanlagen als grüne Linien im Luftbild 2009, das den Bereich am Nordhafen aus 1600 m Höhe zeigt

Auch am Gleis zum Ha­fen Nord ist eine Wei­che für Er­wei­te­run­gen vor­be­rei­tet. Links oben hat­te man eine Land­zun­ge auf­ge­spült, die heu­te nicht mehr vor­han­den ist.


Letzte Änderung am 23.7.2022
© Steffen Buhr