Signalanlagen der Werkbahn Peenemünde

Chronik

Die nachfolgenden, ausgewählten Angaben sind auf das we­sent­li­che ge­kürzt der „Ent­ste­hungs­ge­schich­te der Fer­ti­gungs­stel­le Pee­ne­mün­de“ (FSP) ent­nom­men, wo­bei Na­men in der Re­gel weg­ge­las­sen sind. Oft han­delt es sich um Ak­ten­ver­mer­ke des Lei­ters der Werk­bahn­ab­tei­lung der FSP Butt (Wa Prüf 11/VId), der bis zum Um­zug sei­ner Ab­tei­lung nach Pee­ne­mün­de re­gel­mä­ßig zur Kon­trol­le des Fort­schritts der Ar­bei­ten und zu Be­spre­chun­gen mit der Bau­lei­tung nach Pee­ne­mün­de fuhr, wo­bei er häu­fig den nur schlep­pen­den Fort­gang der Ar­bei­ten fest­stell­te. Butt such­te teils mehr­fach die ver­schie­de­nen Lie­fer­fir­men für Fahr­zeu­ge und An­la­gen so­wie de­ren Zu­lie­fe­rer auf, um den Fort­gang zu be­schleu­ni­gen. Auch die Ju­bel­mel­dung vom 3.10.42 zum er­sten wirk­lich er­folg­rei­chen Start ei­ner A4-Ra­ke­te ist, weil in man­chen Pas­sa­gen durch­aus zum Kon­text pas­send, zi­tiert.

Die Entstehungsgeschichte beginnt im Januar 1939 und en­det im April 1944, wo­bei es eine Lücke von Ende Au­gust 1943 bis An­fang Ja­nu­ar 1944 gibt. Für die­sen Zeit­raum sind kei­ne Ak­ten­ver­mer­ke ent­hal­ten. Ver­mut­lich fehlt ein gan­zer Ak­ten­band oder so­gar meh­re­re. Sie be­fin­det sich im Be­stand RH 8 des Bun­des­ar­chivs, Mi­li­tär­ar­chiv Frei­burg in den Ak­ten­bän­den 1206 bis 1210, die zu­sam­men 1414 jahr­gangs­wei­se durch­nu­me­rier­te, teils bei­der­sei­tig ma­schi­nen­ge­schrie­be­ne Sei­ten ent­hal­ten. Sie ent­hält An­ga­ben zum Auf­bau der Fer­ti­gungs­stel­le und der da­mit im Zu­sam­men­hang ste­hen­den Bau­ten wie dem Kraft­werk und der Sau­er­stoff­an­la­ge, je­doch bis auf ei­ni­ge Blei­stift­skiz­zen kei­ner­lei Plä­ne oder Zeich­nun­gen. Weil die Chro­nik im April 1944 en­det, bleibt un­klar, wel­chen Aus­bau die Werk­bahn in der Zeit bis zum Kriegs­en­de noch er­fah­ren hat. Da es sich um die Chro­nik der Fer­ti­gungs­stel­le han­delt, ist auch nichts zur Hee­res­ver­suchs­stel­le oder zur Er­pro­bungs­stel­le der Luft­waf­fe ent­hal­ten. Die An­ga­ben wider­spre­chen ein­an­der teil­wei­se, was be­son­ders bei den An­ga­ben zu den Un­ter­wer­ken und Schalt­stel­len auf­fällt.

Von mir zur Erläuterung eingefügte Passagen sind in ecki­ge Klam­mern [ ] ge­faßt. Am Ende je­der Sei­te sind die im Text vor­kom­men­den Ab­kür­zun­gen er­läu­tert. Für die Rich­tig­keit al­ler An­ga­ben über­neh­me ich trotz sorg­fäl­ti­ger Ar­beit kei­ne Ge­währ, da un­be­merkt ge­blie­be­ne Tipp­feh­ler we­gen des Ge­samt­um­fangs nicht aus­zu­schlie­ßen sind.


1939

Dreieck 1940 transparenter Platzhalter
1941 Dreieck
10.5. Besprechung mit Firma Lenz & Co
Lenz schlägt vor, Bahn nach Maß­ga­be der in Braun­koh­len­gru­ben ver­wen­de­ten Groß­raum­för­der­zü­ge zu di­men­sio­nie­ren.
1.) 2 Gleichrichterstationen je 15/1,2 kV mit je 2 Gleich­rich­tern je 400 kW Dau­er­lei­stung ins­ge­samt also 1.600 kW (100% über­last­bar). Ko­sten ohne Ge­bäu­de je 60.000 M. 1 km Ltg. 100 mm² Cu RM 10.000.
2.) Lokomotive 600 PS (evtl. 800 PS) 4ach­sig mit Dreh­ge­stell. Ge­wicht 600 PS 55 t, 800 PS 65 t. Mit­hin Zug­ge­wicht 60 + 70 + 12 x 15 = 310 z Z-Län­ge 180 m. Preis (150 + 12 x 21) x 10³ = RM 450.000. Geschw. (max) 60 km/h. 2 Re­ser­ve­wa­gen (je RM 20.000), 1 Ran­gier­lok. (2achs.) 450 PS RM 80.000. Hier­mit be­ra­ten­de Tä­tig­keit Lenz be­en­det. Em­pfiehlt sich als Bau­auf­sicht. Aus­füh­ren­de Fir­men: BBC und AEG.
20.5. Besprechung mit SSW über Bahn­pro­jekt
Es werden 3 Möglichkeiten in Be­tracht ge­zo­gen: Klein­bahn mit Trieb­wa­gen, Voll­bahn mit Trieb­wa­gen und Voll­bahn mit Lo­ko­mo­ti­ven; Voll­bahn mit Trieb­wa­gen er­hält den Vor­zug. Dem­nach kom­men 3 Züge mit je 6 Wa­gen (4 Re­ser­ve­wa­gen) in Fra­ge.
11.8. Besprechung mit RBD Stet­tin
Die RBD ist mit SSW Bahn­pro­jekt ein­ver­stan­den, wenn das­sel­be als Stra­ßen­bahn mit Hal­te­stel­len; und nicht als Voll­bahn mit Bahn­stei­gen; be­zeich­net wird. Es wird ver­ein­bart, das Pro­jekt bau­reif aus­zu­ar­bei­ten und mit der RBD er­neut ab­schnitts­wei­se durch­zu­spre­chen.
19.8. Besichtigung des Bw Wann­see der Ber­li­ner S-Bahn
21.8. Besprechung mit SSW über Bahn­pro­jekt, das Pro­jekt ist für ei­nen Be­trieb mit 3 Acht-Wa­gen­zü­gen aus­zu­ar­bei­ten.
20.-23.12. Besprechung mit dem HNBA Pee [be­tref­fend die Re­du­zie­rung des ge­sam­ten Vor­ha­bens Pee in­fol­ge des vor­aus­ge­gan­ge­nen Kriegs­be­ginns]

I. Wenn FSP nicht mehr kriegswichtig, ist we­nig­stens er­for­der­lich, daß fol­gen­de Ar­bei­ten noch zu Ende ge­bracht wer­den:

6.) Fer­tig­stel­lung der Um­ge­hungs­bahn, der Bahn bis Pee­ne­mün­de, der Bahn­stei­ge für die Sied­lung Karls­ha­gen, der Gleis­schlei­fe in der FSP

II. Wenn FSP wenigstens in die Dring­lich­keits­stu­fe II kommt …:

7.) Wa­gen­hal­le mit 2 Glei­sen (an­statt wie bis­her 4 Glei­sen)

19.) 1 Lok-Schup­pen für 4 Ma­schi­nen

III. Es wird also zunächst auf folgende Bauten ver­zich­tet:

3.) 2-glei­si­ger Aus­bau der vor­han­de­nen Werk­bahn

Zu III wird be­merkt: Der Be­trieb auf der vor­han­de­nen An­schluß­bahn wird mit den vor­han­de­nen Die­sel­zü­gen von Zin­no­witz bis zur HVP und zum Werk West wie bis­her, je­doch auf der Um­ge­hungs­bahn, be­trie­ben, wenn mög­lich er­hält die vor­han­de­ne Stre­cke, die zu­nächst ein­glei­sig bleibt, aber elek­tri­sche Ober­lei­tung.
Die Be­leg­schaft für die FSP wird mit ei­nem elek­tri­schen Zuge von der Sied­lung Karls­ha­gen ab be­för­dert.
 

1940

Dreieck 1939 transparenter Platzhalter
1941 Dreieck
5.1. zweigleisiger Aus­bau der vor­han­de­nen Werk­bahn ge­stri­chen, die Wa­gen­hal­le soll nur zwei statt der ge­plan­ten vier Glei­se er­hal­ten
12.3. Besichtigung des RAW Ber­lin-Schö­ne­wei­de, als Fol­ge wird die Aus­rü­stung der Loks und Trieb­wa­gen mit Fahr­sper­re em­pfoh­len
19.3. Besichtigung des Ma­schi­nen­am­tes 4 der S-Bahn Ber­lin, es wird um Über­las­sung von Zeich­nun­gen der Hal­le des künf­ti­gen Bw Her­mann­stra­ße ge­be­ten
20.3. Besichtigung der Hw Gru­ne­wald der BVG
28.3. Besprechung über Ran­gier­be­trieb im Kraft­werk­ge­län­de
Die ungünstigsten Ver­hält­nis­se tre­ten ein, wenn ein vol­ler Zug von 600 m Län­ge, be­ste­hend aus 60 Wa­gen, je 25 t, also 1500 t, an­kom­men und

a) in der Haupt­be­koh­lung
b) in der Not­be­koh­lung

entladen wer­den sol­len. Dies ge­schieht wie folgt:

a)
1. Teilen des Zuges in zwei Hälften von je 300 m auf der Stre­cke.
2. Ab­stel­len von 300 m Zug auf Ab­stell­gleis.
3. Ma­schi­ne holt 150 m Zug von frei­er Stre­cke und fährt an den Bun­ker­platz
4.-6. Ab­stel­len wei­te­rer 150 m an dem Bun­ker­platz.
7. Ent­koh­len und Ab­trans­port der Wag­gons.

zu a) Es soll ein drittes Abstellgleis verlegt und Platz für ein vier­tes für das RLM vor­ge­se­hen wer­den.

b)
1. Abstellen der Waggons wie unter a) je­weils in Vier­tel­zü­gen auf den bei­den Glei­sen rechts und links des Koh­len­plat­zes.
2. Ent­koh­len von je­weils fünf Wag­gons (= 1/3 Vier­tel­zug) an der Not­be­koh­lung
3. Ab­stel­len der ent­kohl­ten Wa­gen auf ei­nem Ab­stell­gleis.

zu b) Die Notbekohlung muß Platz zum Entkohlen von je­weils fünf Wag­gons ha­ben.
 
6.4. Besprechung bei der RBD Stet­tin
Da die eingleisige Strecke He­rings­dorf – Wol­ga­ster Fäh­re in­fol­ge ih­rer star­ken Krüm­mun­gen und Stei­gun­gen nur be­schränkt lei­stungs­fä­hig ist und voll­aus­ge­la­ste­te Züge hier nicht zu­läs­sig sind, muß in ab­seh­ba­rer Zeit mit ei­ner Er­wei­te­rung der be­ste­hen­den Reichs­bahn­an­la­gen ge­rech­net wer­den. Ins­be­son­de­re glaubt die RBD, daß die­se nach Aus­bau des 2. Kraft­werks für den An­trans­port von Koh­len not­wen­dig wer­den wür­de, da be­kannt­lich der An­trans­port von Koh­len auf dem Was­ser­we­ge meh­re­re Mo­na­te im Jahr nicht mög­lich ist. In tech­ni­scher Hin­sicht em­pfahl die RBD, die Gleis­bö­gen, die von Staats­bahn­lo­ko­mo­ti­ven be­fah­ren wer­den sol­len, mit Halb­mes­sern nicht un­ter 200 m zu ver­le­gen (wenn auch 180 m als klein­ste Halb­mes­ser zu­ge­las­sen wer­den), wäh­rend in der Fer­ti­gung für den in­ter­nen Ver­kehr Bö­gen mit 140 m Halb­mes­ser zu­läs­sig sind. Be­züg­lich der Schie­nen­schwei­ßung wer­den grö­ße­re Län­gen als 30 m nicht für rat­sam ge­hal­ten. Als läng­ster Gü­ter­zug wur­den ge­nannt: 120 Ach­sen = 600 m, bzw. bis zu 700 m für Leer­wa­gen­zü­ge. Der höchst­zu­läs­si­ge Achs­druck be­trägt 16 t, die höchst­zu­läs­si­ge Last für ei­nen Gü­ter­zug 1200 t. Auf der Stre­cke He­rings­dorf – Wol­ga­ster Fäh­re ist je­doch nur eine Höchst­last von 600 t zu­ge­las­sen, so daß in der er­sten Zeit mit län­ge­ren Zü­gen als 300 m nicht zu rech­nen ist.
8.4. Führerstandsmitfahrt Stet­ti­ner Bahn­hof – Wann­see, Be­sich­ti­gung des Bw Wann­see der Ber­li­ner S-Bahn
29.4. Besichtigung des noch nicht in Be­trieb ge­nom­me­nen Bw Her­mann­stra­ße der Ber­li­ner S-Bahn [The­ma: Ver­dunk­lung]
30.5. Dringlichkeit der Bau­ten in Pee
I. Für die HVP.

4) Heizwerk

II: Für die FSP

5) Gesamtes Bahn- u. We­ge­netz von Bahn­hof La­ger Karls­ha­gen bis Ha­fen Pee, so­weit für die Bau­ten des er­sten Drit­tels nö­tig, ein­schließ­lich Bahn- u. We­ge­an­schluß an die­se Bau­ten selbst.
6) Kraft­werk mit Be­koh­lung …
7) O2-An­la­ge

III: Für die FSP

3) Bahnschleife, Ran­gier­an­la­ge, Hal­te­stel­len, Wa­gen­hal­le, Elek­tri­fi­zie­rung der Bahn

15) Lok-Schup­pen
31.5. Besichtigung der UW Ha­len­see und An­hal­ter Bahn­hof der Ber­li­ner S-Bahn
5.6. Auftrag auf 2 elek­tri­sche Ran­gier­lok an SSW
18.-20.6. Besprechungen in Pee­ne­mün­de
Die kleinsten bei der Gleis­an­la­ge vor­kom­men­den Krüm­mungs­halb­mes­ser be­tra­gen 140 m. Mit die­sen Halb­mes­sern ist die Ei­sen­bahn­di­rek­tion ein­ver­stan­den, die von Grup­pe VI be­stell­ten Fahr­zeu­ge kön­nen Krüm­mun­gen bis 100 m Ra­dius be­fah­ren.
2.7. Die Umgehungsbahn ist mit Schie­nen bis zum An­fang der Nord­kur­ve ver­se­hen, aber erst zum klein­sten Teil be­schot­tert. Die Erd­ar­bei­ten für den Bahn­damm nach Ha­fen Pee­ne­mün­de sind bis zum Forst­haus ziem­lich voll­en­det, im an­schlie­ßen­den Feld­ge­län­de in Ar­beit.
5.7. Besichtigung der UW Alex­an­der­platz und Lich­ten­berg der BVG
8.-10.7. Besprechungen in Pee
In einer Besprechung betr. 15 kV-Netz wur­den die An­schlüs­se der bei­den Bahn­un­ter­wer­ke fest­ge­legt. Das Werk am HNBA soll über F3 ver­sorgt wer­den, die Sta­tion an der Hal­te­stel­le Sied­lung Karls­ha­gen über das zu dem Was­ser­werk der Stadt­sied­lung füh­ren­de Ka­bel.
12.7. Besichtigung des fahr­ba­ren UW der Ber­li­ner S-Bahn in Lich­ten­ra­de, für FSP ver­wor­fen
19.-20.7. Luftangriff auf den Ha­fen Pee­ne­mün­de, kei­ne Schä­den; in der fol­gen­den Nacht er­neu­ter An­griff, eben­falls ohne Schä­den
20.7. Besprechung im RVM
Zusage, die Haupt­un­ter­su­chun­gen an den elek­tri­schen Trieb­wa­gen im RAW Schö­ne­wei­de aus­füh­ren zu las­sen, wo die er­for­der­li­che Ober­lei­tung für 1200 V ge­schaf­fen wer­den soll
Juli Baubeginn für den Bahn­hof Karls­ha­gen Sied­lung
8.-10.8. Dienstreise nach Pee wg. Kraft­werks­fra­gen
Die Spitzen der Bahn­be­la­stung ge­hen bis 11.000 kW bei ei­nem Durch­schnitts­wert von 3.820 beim End­aus­bau und 1.500 kW beim er­sten Aus­bau. We­gen die­ser im Kraft­werks­be­trieb zu er­war­ten­den Spit­zen wur­den s.Zt. die von den SSW vor­ge­schla­ge­nen Ber­son Kes­sel ab­ge­lehnt und Schräg­rohr­kes­sel mit ge­son­der­ten Dampf­samm­lern so­wie hoch­über­last­ba­re In­du­strie­tur­bi­nen ge­wählt. Die Bahn­be­la­stung wäh­rend der Ar­beits­zeit be­trägt beim End­aus­bau 1.200 beim er­sten Aus­bau 500 kW.
12.8. Die Schnellbahn soll mit Aus­nah­me der schon auf Stahl­schwel­len ver­leg­ten Um­ge­hungs­bahn grund­sätz­lich Holz­schwel­len er­hal­ten.
21.-22.8. Besichtigung der Un­ter­wer­ke Klein Flott­beck und Ohls­dorf der Ham­bur­ger Schnell­bahn, Be­sich­ti­gung des Be­triebs­wer­kes und des Aus­bes­se­rungs­wer­kes, das Füh­rer­stands­pult wird als gün­sti­ger als bei den Ber­li­ner Zü­gen be­ur­teilt und soll für Pee­ne­mün­de über­nom­men wer­den
22.8. Auftrag über 10 elek­tri­sche Aus­rü­stun­gen für Schnell­bahn­wa­gen an SSW
23.8. Vortrag Schlempp und Lüb­ke bei Chef Prüf 11 betr. Über­nah­me der Bau­lei­tung in Pee ab 15.9. [durch BGS bei gleich­zei­ti­ger Auf­lö­sung des HNBA Pee]
2.-4.9. Dienstreise nach Pee­ne­mün­de
Besprechung mit Haupt­mann Harig von der HVP über die spä­ter von der FSP zu über­neh­men­den Be­triebs­mit­tel der jet­zi­gen Werk­bahn und ih­res Per­so­nals. Herr Harig ist grund­sätz­lich der An­sicht, daß nach In­be­trieb­nah­me der neu­en Werk­bahn der ge­sam­te Bahn­be­trieb der HVP wie auch der Luft nebst den zu­ge­hö­ri­gen An­la­gen rest­los von der FSP über­nom­men wird, da­mit die Bahn als­dann von ei­ner Stel­le ein­heit­lich ver­wal­tet wird.
Die HVP verfügt z.Z. über 2 von der FSP ent­lie­he­ne Die­sel­loks zu je 360 PS und ins­ge­samt vier ei­ge­ne Die­sel­loks, von de­nen zwei eine Lei­stung von 165 PS und zwei wei­te­re 110 PS bzw. 80 PS be­sit­zen. Ei­gen­tum der HVP sind fer­ner 30 alte Ei­sen­bahn-Per­so­nen-Wa­gen so­wie 2 ge­schlos­se­ne und 2 of­fe­ne Gü­ter­wa­gen. Die Ge­folg­schaft der Bahn ist z.Z. ein­schließ­lich der An­ge­stell­ten etwa 55 Mann stark.
Die beiden vor etwa zwei Jah­ren be­stell­ten Ak­ku­mu­la­tor­trieb­zü­ge sol­len in den näch­sten Ta­gen in Pee­ne­mün­de ein­tref­fen. Sie be­ste­hen aus je zwei Trieb­wa­gen mit drei An­hän­gern, die eine Höchst­ge­schwin­dig­keit von 45 km/h er­zie­len und eine Fahrt­be­reich von 150 km be­sit­zen. Je­der Wa­gen ver­fügt über 50 Sitz­plät­ze.
Getrennte Be­sich­ti­gun­gen der ge­sam­ten Werk­bahn mit Ver­tre­tern der Fir­men BBC und AEG zur An­ge­bots­er­stel­lung für die Ober­lei­tungs­an­la­ge.
Besprechung mit Ver­tre­tern der RBD Stet­tin und der VES zum Pro­jekt der selbst­tä­ti­gen elek­tri­schen Sig­nal­an­la­gen mit Licht­ta­ges­sig­na­len. Es be­ste­hen Zwei­fel, ob das ge­plan­te Zen­tral­stell­werk in be­trieb­li­cher Hin­sicht al­len An­sprü­chen des um­fang­rei­chen Ran­gier­be­trie­bes ge­recht wer­den wür­de, wo­rauf­hin eine Be­sich­ti­gung der Gru­be Theo­dor vor­ge­se­hen wird.
9.9. Besichtigung eines elek­tri­schen Stell­werks der S-Bahn auf dem Pots­da­mer Bahn­hof (Nord­süd-Bahn)
13.9. Besprechung im RAW Schö­ne­wei­de we­gen der Her­stel­lung der Ober­lei­tung für das Pro­be­gleis, we­gen der Span­nung wird er­wo­gen die Haupt­un­ter­su­chun­gen bei der mit 1200 V be­trie­be­nen Ham­bur­ger S-Bahn durch­füh­ren zu las­sen, was je­doch ver­wor­fen wird, weil die für Pee­ne­mün­de be­stell­ten Fahr­zeu­ge mehr den Ber­li­ner Fahr­zeu­gen ent­spre­chen und auch die­sel­ben Her­stel­ler ha­ben
21.9. Aufträge auf 10 Trieb­wa­gen an Des­sau­er Wag­gon­fa­brik und auf 10 Steu­er­wa­gen an Busch Baut­zen
24.9. Besichtigung der Ei­sen­bahn-Sig­nal­an­la­ge mit fern­ge­steu­er­ter Ab­zweig­stel­le der Gru­be Theo­dor bei Bit­ter­feld so­wie ei­ner ähn­li­chen An­la­ge in Wol­fen un­ter Be­tei­li­gung von Ver­tre­tern der VES. Weil das durch Er­wei­te­run­gen sehr lang ge­wor­de­ne Ein­rei­hen­he­bel­werk in Bit­ter­feld als zu un­be­quem ein­ge­schätzt wird, ist für das Stell­werk Pee ein 4-Rei­hen-Stell­werk vor­ge­se­hen
25.9. Besichtigung neuer Stadt­bahn-Trieb­wa­gen in der Des­sau­er Wag­gon­fa­brik
2.10. Besichtigung der Wag­gon­fa­brik MBA vor­mals Oren­stein & Kop­pel in Ber­lin-Span­dau
7.10. Unterwerke für die Elek­tri­fi­zie­rung der Werk­bahn Pee
A. Endausbau (Stoß­ver­kehr)
1) Innerhalb 1 Std. sind ca. 5000 Ar­bei­ter und 1000 An­ge­stell­te von der ge­plan­ten Groß­sied­lung nach den Hal­te­stel­len der FSP zu brin­gen und eben­so nach Ar­beits­schluß wie­der zu­rück. Hier­zu sind drei Acht­wa­gen­zü­ge er­for­der­lich.
2) In Siedlung Karlshagen An­schluß durch 2 Halb­zü­ge, die auf der Um­ge­hungs­bahn bis Werk West ver­keh­ren und da­mit die Ar­bei­ter und An­ge­stell­ten nach der HVP bzw. Werk West brin­gen.
B. Vorläufiger Ausbau (Stoß­ver­kehr)
1) Transport der Arbeiter vom Ba­racken­la­ger bei der Sied­lung Karls­ha­gen nach der FSP. Hier­zu er­for­der­lich: 1 Acht­wa­gen­zug.
2) Transport der Arbeiter und An­ge­stell­ten von Zin­no­witz, Sied­lung Karls­ha­gen, nach der HVP über die Um­ge­hungs­bahn. Er­for­der­lich: 2 Halb­zü­ge.
Außerhalb dieses Per­so­nen­stoß­ver­kehrs soll noch ein Gü­ter­ver­kehr mit 2 el. Lo­ko­mo­ti­ven, ein Per­so­nen-Pendel­ver­kehr zwi­schen Sied­lung und Zin­no­witz, so­wie ein Schicht­wech­sel­ver­kehr für ca. 150 Per­so­nen zum Kraft­werk, den O2-An­la­gen und zu­rück ein­ge­rich­tet wer­den.
Mit Rücksicht auf den Span­nungs­ab­fall, der aus Be­triebs­si­cher­heits- und Wirt­schaft­lich­keits­grün­den nicht mehr als 30 – 35 % be­tra­gen soll, müs­sen für den oben ge­schil­der­ten End­aus­bau 3 Un­ter­wer­ke er­rich­tet wer­den, die zweck­mä­ßi­ger­wei­se bei der Sied­lung Karls­ha­gen, bei der HVP und in der Nähe der ge­plan­ten Groß­sied­lung an­ge­ord­net wer­den. Aus den Be­la­stungs­schau­li­nien für die 3 Un­ter­wer­ke er­gibt sich eine Spit­zenbe­la­stung von ca. 3700 A wäh­rend 20 sek für 1 Un­ter­werk. Die Be­rech­nun­gen der Fa. BBC er­ga­ben rund 4000 A Spit­zen­strom. Da die hier zur Ver­wen­dung kom­men­den Ei­sen­gleich­rich­ter VDE-mä­ßig Über­la­stun­gen von 100% wäh­rend 20 sek aus­hal­ten kön­nen, be­deu­tet dies, daß in 3 Un­ter­wer­ken je­weils Gleich­rich­ter für 2000 A Dau­er­strom auf­ge­stellt wer­den müs­sen. Die aus Grün­den der Be­triebs­si­cher­heit er­for­der­li­che Un­ter­tei­lung der Lei­stung führ­te zu­nächst auf die Ver­wen­dung von 1000 A Ein­hei­ten, was bei 50 % Re­ser­ve die Auf­stel­lung von 3 Ein­hei­ten je 1000 A im Un­ter­werk er­ge­ben hät­te. Faßt man je­doch den vor­läu­fi­gen Be­trieb ins Auge, so er­scheint die­se Auf­tei­lung als un­zweck­mä­ßig. Hier­bei muß die An­fahr­spit­ze ei­nes Acht­wa­gen­zu­ges mit ca. 1840 A ge­deckt wer­den. Dies er­for­dert 920 A dau­ernd, was be­deu­tet, daß der 1000 A Gleich­rich­ter, der in die­sem Fall al­lein den Be­trieb ma­chen mü­ßte, knapp be­mes­sen ist. Aus die­sen Grün­den wird vor­ge­schla­gen, die 1500 A Type zu be­schaf­fen und zu­nächst 2 Ein­hei­ten auf­zu­stel­len, das Un­ter­werk aber schon jetzt für die Auf­stel­lung ei­nes drit­ten Ag­gre­ga­tes als Re­ser­ve beim End­aus­bau aus­zu­bau­en. In den Stre­cken­ab­zwei­gen lie­gen je ein Strom­mes­ser, au­ßer­dem je 1 Prüf­ein­rich­tung, wel­che bei Kurz­schlüs­sen au­to­ma­tisch 3 mal die Stre­cke ab­ta­sten. Er­weist sich da­nach der Kurz­schluß als be­ho­ben, wird der Stre­cken­an­schal­ter au­to­ma­tisch wie­der ein­ge­legt. Zum Schutz ge­gen Über­span­nun­gen er­hal­ten die ein­zel­nen Stre­cken Über­span­nungs­ab­lei­ter. Ge­er­det wird die Ka­tho­de der Gleich­rich­ter, da­mit das Po­ten­tial der Ge­fä­ße nied­rig bleibt. Die Wer­ke bei der HVP und bei der Groß­sied­lung sind be­die­nungs­los und wer­den von dem Werk in der Mit­te, das als Ge­ber­sta­tion aus­ge­führt ist, fern­ge­steu­ert. In der Steu­er­stel­le kön­nen fol­gen­de Grö­ßen fern­ge­mes­sen wer­den: Der Sum­men­gleich­strom, die Gleich­span­nung, au­ßer­dem kön­nen nach be­lie­ben an­ge­wählt wer­den die Ein­zel­strö­me und die Va­ku­um­wer­te der Gleich­rich­ter. An Be­triebs­stö­run­gen wer­den ge­mel­det: Gleich­rich­ter­tem­pe­ra­tur und Va­ku­um, Tra­fo-Tem­pe­ra­tur und Buch­holz­schutz, Buch­holz­schutz der Werk­um­span­ner, Bat­te­rie, Druck­luft­an­la­ge.
8.-10.10. Besprechung in Pee be­tref­fend Bahn­un­ter­wer­ke
Es wurde der Auf­stel­lungs­ort des Un­ter­werk II, das in der Nähe der Aze­ty­len-An­la­ge er­rich­tet wer­den soll, be­spro­chen. Es wird vor­ge­schla­gen, das An­schluß­gleis zur A2 über Stra­ße und Bahn zu ver­län­gern. Dies be­dingt je­doch eine wei­te­re Stra­ßen- bzw. Bahn­kreu­zung. Ein ent­spre­chen­des Deck­blatt wur­de an­ge­fer­tigt und an die Bau­grup­pe Schlempp ge­schickt. Das Un­ter­werk I soll in die Nähe des ge­plan­ten Hee­res­stand­ort­ge­bäu­des kom­men. Die end­gül­ti­ge Fest­le­gung der bei­den Wer­ke soll je­doch erst in ca. 14 Ta­gen durch eine ört­li­che Be­sich­ti­gung des Ge­län­des im Ein­ver­neh­men mit der Bau­lei­tung vor­ge­nom­men wer­den.
17.-18.10. Dienstreise nach Pee­ne­mün­de, Be­spre­chung mit RBD Stet­tin
Der Vertreter der RBD wies an­hand des La­ge­plans für die FSP dar­auf hin, daß ei­ni­ge schie­nen­glei­che Kreu­zun­gen auch in­ner­halb des Wer­kes mit Schran­ken ver­se­hen wer­den müß­ten. Mit Rück­sicht auf die hohe vom Ober­kom­man­do des Hee­res be­ab­sich­tig­te Zug­ge­schwin­dig­keit müß­ten alle von der Schnell­bahn so­wie Um­ge­hungs­bahn in glei­cher Höhe ge­kreuz­ten Stra­ßen und Fahr­we­ge Bahn­schran­ken er­hal­ten. Dar­auf könn­te nur bei ei­ner Klein­bahn mit we­ni­ger als 40 km/h Höchst­ge­schwin­dig­keit ver­zich­tet wer­den. Es könn­te an­ge­nom­men wer­den, daß die Werk­bahn Pee spä­ter den Cha­rak­ter ei­ner Klein­bahn er­hal­te, und da­mit un­ter das Klein­bahn­ge­setz fal­le. Nach dem Ge­setz dür­fe eine Höchst­ge­schwin­dig­keit von 40 km pro Std. nicht über­schrit­ten wer­den. Der RBD wur­de er­wi­dert, daß die­se Ge­schwin­dig­keit in­ner­halb des Fer­ti­gungs­wer­kes vor­aus­sicht­lich aus­rei­chen, daß für die Stre­cke Karls­ha­gen – Zin­no­witz je­doch eine Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung nach­ge­sucht wer­den wür­de, da hier un­be­dingt grö­ße­re Ge­schwin­dig­kei­ten ge­fah­ren wer­den müs­sen.
Besprechung mit Hptm. Harig und Oberst Zanssen: Die­se sind der An­sicht, daß es gün­sti­ger sei, die Wa­gen­hal­le aus der FSP her­aus­zu­neh­men und nä­her an die künf­ti­ge Groß­sied­lung her­an­zu­le­gen. Sie be­grün­de­ten ihre An­sicht da­mit, daß die in der Wa­gen­hal­le be­schäf­tig­ten Ge­folg­schafts­mit­glie­der mit der Fer­ti­gung an sich nichts zu tun hät­ten und in­fol­ge­des­sen auch nicht in das ab­ge­zäun­te Ge­biet der FSP ein­ge­schlos­sen zu wer­den brauch­ten. Fer­ner wür­de wahr­schein­lich ein gro­ßer Teil des Werk­bahn­per­so­nals in der Groß­sied­lung woh­nen und mü­ßte da­her mit Mann­schafts­wa­gen je­weils von bzw. zur Ar­beits­stät­te ge­bracht wer­den. Auch glaub­ten die Her­ren Leer­fahr­ten der Werk­bahn­zü­ge spa­ren zu kön­nen, wenn die Wa­gen­hal­le nä­her an die Groß­sied­lung und nicht in der FSP er­rich­tet wür­de. Schließ­lich hielt man auch or­ga­ni­sa­to­ri­sche Grün­de für die­se Än­de­rung für maß­ge­bend, da man glaubt, daß es zweck­mä­ßi­ger sei, die Werk­bahn dem Stand­ort­äl­te­sten von Pee als ei­ner neu­tra­len Stel­le zu un­ter­stel­len und nicht der FSP. Den Her­ren wur­de er­wi­dert, daß die Fra­ge der Er­rich­tung der Wa­gen­hal­le in der Nähe der Groß­sied­lung be­reits seit ei­ni­ger Zeit bei der Pla­nung Ge­gen­stand ei­ner ein­ge­hen­den Prü­fung ge­we­sen sei, daß man je­doch auch heu­te noch der Über­zeu­gung sei, daß die ge­wähl­te und im La­ge­plan fest­ge­leg­te Lage die zweck­mä­ßi­ge­re sei. Was die spä­ter erst akut wer­den­de Fra­ge der Ein­grup­pie­rung der Werk­bahn in eine der dor­ti­gen Dienst­stel­len an­ge­he, so wur­den die Her­ren hier­zu dar­auf hin­ge­wie­sen, daß be­ab­sich­tigt sei, der Werk­bahn eine Kom­mis­sion an­zu­glie­dern, die aus je ei­nem Ver­tre­ter der FSP, der HVP, der Luft und des Stand­ort­äl­te­sten be­ste­hen sol­le und die über alle wich­ti­gen Fra­gen wie Fahr­plan­ge­stal­tung pp. zu hö­ren sei, da­mit die Be­lan­ge der ein­zel­nen Dienst­stel­len hin­rei­chend ge­wahrt blei­ben. Die HVP em­pfahl, die zwi­schen der Haupt­wa­che der HVP und dem Ver­wal­tungs­ge­bäu­de der Luft ge­le­ge­ne alte Werk­bahn und die Stra­ße ge­gen­ein­an­der aus­zu­tau­schen, um die zahl­rei­chen, lä­sti­gen Stra­ßen­kreu­zun­gen zu ver­mei­den. Die­sem Plan konn­te mit Rück­sicht auf die ho­hen Ko­sten nicht zu­ge­stimmt wer­den, zu­mal neue Stra­ßen­kreu­zun­gen, wenn auch in ge­rin­ge­rer An­zahl, ver­blei­ben wür­den. Bes­ser er­scheint es, die Bahn spä­ter ein­mal an der Post ab­zwei­gen zu las­sen und west­lich der HVP zur Luft zu füh­ren.
Festlegung, daß die Hal­te­stel­le an der Nord­sei­te der Um­ge­hungs­bahn mit nur ei­nem, und zwar dem nörd­li­chen Bahn­steig be­ste­hen bleibt, so daß sich die Er­rich­tung ei­nes Tun­nels und ei­nes Bahn­hofs­ge­bäu­des er­üb­rigt, und daß fer­ner für die Stre­cke zum Ha­fen in Pee in Höhe der Haupt­wa­che der HVP eine wei­te­re Hal­te­stel­le vor­zu­se­hen ist.
Abnahmefahrt des ersten Ak­ku­mu­la­to­ren-Trieb­wa­gen­zu­ges [18.10.]
21.10. Besprechung bei der Bau­lei­tung Pee, Pla­nung ei­nes Bahn­stei­ges von etwa 100 m Län­ge, etwa in der Ge­gend der Post am Ein­gang der HVP für Fahr­gä­ste, die von der HVP zum Ha­fen Pee wol­len
29.-31.10. Besprechung in Pee
Die AEG ist beauftragt wor­den, die in die Ein­zel­hei­ten ge­hen­de Aus­ar­bei­tung des Pro­jek­tes in An­griff zu neh­men. Die Ge­ber­sta­tion soll am Süd­en­de der Sied­lung Karls­ha­gen in der Nähe des dort ge­plan­ten Hee­res­stand­ort-Ge­bäu­des er­rich­tet wer­den, die ge­steu­er­te Sta­tion in un­mit­tel­ba­rer Nähe des Gleis­drei­ecks am Nord­en­de der Schlei­fe in­ner­halb der FSP.
4.-6.11. Besprechung in Pee
Der Entwurf für die Wa­gen­hal­len wird nach der über­ge­be­nen Zeich­nung der Reichs­bahn auf­ge­stellt. Die HVP wünscht nun doch den zwei­glei­si­gen Bahn­hof mit der Un­ter­tun­ne­lung an der Nord­kur­ve des Glei­ses, das zur HVP führt und ver­zich­tet auf ei­nen Bahn­steig ne­ben der Wa­che
11.-13.11. Dienstreise nach Pee
Das Streckengleis zum Ha­fen Pee ist bis zur 1. Wei­che ver­legt, doch fehlt es an Schot­ter. Der Schot­ter­man­gel ist an­geb­lich in den letz­ten Wo­chen sehr groß ge­wor­den. Es tref­fen täg­lich nur 3-4 Wag­gons ein, ob­wohl min­de­stens 20 Wa­gen be­nö­tigt wer­den und auch an­ge­for­dert wur­den.
18.-20.11. Besprechung in Pee
Mit Hptm. Haarig und dem Vor­stand der Werk­bahn, Herrn Ble­ske wur­de die Fra­ge der Bahn­stei­ge für die HVP be­spro­chen. Es wird end­gül­tig mit Ein­ver­ständ­nis von Oberst Dorn­ber­ger und Oberst Zanssen fest­ge­legt, daß vor­läu­fig der vor­han­de­ne Bahn­steig der HVP un­ver­än­dert be­ste­hen bleibt, daß fer­ner ne­ben der Wa­che ein klei­ner Bahn­steig für den Ver­kehr nach dem Ha­fen Pee ein­ge­rich­tet wird und daß der Bahn­hof vor dem Ver­wal­tungs­ge­bäu­de der Neu­bau­lei­tung nur als Ran­gier­bahn­hof aus­ge­baut wird. Aus Be­triebs­grün­den er­hält die­ser Bahn­hof ei­nen ein­fa­chen Bahn­steig an der Nord­sei­te. Der be­reits für den Mit­tel­bahn­steig an­ge­fah­re­ne Sand wird zur Aus­fül­lung des Pla­nums vor der O2-An­la­ge ver­wen­det. Wie spä­ter ein­mal der end­gül­ti­ge An­schluß der HVP und der Luft an die Schnell­bahn er­folgt, bleibt zu­nächst da­hin­ge­stellt.
12.12. Die Gleise sind bis zur Ab­zwei­gungs­stel­le am Ein­gang des Dor­fes Pee­ne­mün­de fer­tig ver­legt.
Dreieck 1939 transparenter Platzhalter
1941 Dreieck
Abkürzungen:
BBC Brown, Boverie & Cie
BGS die nach ihrem Leiter be­nann­te, dem Ge­ne­ral­bau­in­spek­tor für die Reichs­haupt­stadt Speer un­ter­ste­hen­de Bau­grup­pe Schlempp
BVG Berliner Ver­kehrs­be­trie­be
Bw Bahnbetriebswerk der Deut­schen Reichs­bahn
FSP Fertigungsstelle Pee­ne­mün­de, spä­ter als Ver­suchs­se­rien­werk (VW) oder Werk Süd be­zeich­net
HNBA Heeresneubauamt
HVP Heeresversuchsstelle Pee­ne­mün­de, spä­ter mit FSP zur Hee­res­ver­suchs­an­stalt Pee­ne­mün­de ver­ei­nigt
Hw Hauptwerkstatt der Ber­li­ner Ver­kehrs­be­trie­be BVG
MBA Maschinenbau und Bahn­be­darf AG, die vor­ma­li­ge Fir­ma Oren­stein & Kop­pel
Pee Peenemünde
Prüf 11 eigentlich seit 1938 Wa Prüf 11, die für die Ra­ke­ten­ent­wick­lung zu­stän­di­ge Ab­tei­lung des Hee­res­waf­fen­am­tes, de­ren Lei­ter Dorn­ber­ger war
RAW Reichsbahnausbesserungswerk
RBD Reichsbahndirektion
RLM Reichsluftfahrtministerium
RVM Reichsverkehrsministerium
SSW Siemens-Schuckert­wer­ke
UW Unterwerk (Bahn­strom­werk)
VES Vereinigte Ei­sen­bahn­sig­nal­wer­ke
VKN Versuchskommando Nord
WbD Werkbahndirektion



Letzte Änderung am 24.6.2003
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