Blendenrelais und Schalt­schrank

Seitenansicht des Blendenrelais in der GS-II-Ausführung von rechts, links oben die Linse, rechts die Glühlampe, links unten das Gegengewicht des Farbscheibenpendels, rechts unten der Antriebgleiche Ansicht, nur 45° nach rechts gedreht, also schräg von vorne

Im Gegensatz zum VES-Blen­den­re­lais ist das vom WSSB nicht in ein ge­schlos­se­nes Ge­häu­se ein­ge­baut. Die Lin­se ist hier am Blen­den­re­lais ver­baut und nicht wie bei der VES-La­ter­ne für zwei­far­bi­ge Blen­den­re­lais in de­ren Ge­häu­se. Au­ßer­dem ist noch ein Tie­fen­streu­spie­gel vor­han­den. Das Farb­schei­ben­pen­del ist zwi­schen der Grund­plat­te und der Plat­te, die die Lin­se trägt, an­ge­ord­net und so et­was ge­schützt. Der An­trieb gleicht ei­nem Mo­tor­re­lais der Bau­form II, das wie sonst auch in eine Fas­sung ge­steckt ist und so auch aus­ge­wech­selt wer­den kann. Im Foto von 1960 hat das Mo­tor­re­lais be­reits ein auch spä­ter so ver­wen­de­tes Po­ly­sty­rol-Ge­häu­se und steckt in ei­ner auch in Stell­wer­ken in den Mo­tor­re­lais­grup­pen ver­wen­de­ten Fas­sung. Das zwei­te Foto zeigt ein ehe­mals tat­säch­lich auf der Stre­cke Ost­kreuz—Lich­ten­berg ver­bau­tes Blen­den­re­lais, des­sen Mo­tor­re­lais ein­schließ­lich Kon­takt­be­stü­ckung zwar ge­nau­so wie eins der Bau­form II auf­ge­baut ist, das aber noch ein der Bau­form I ent­spre­chen­des Ge­häu­se hat. Die Fas­sung ent­spricht eben­falls noch nicht der spä­te­ren Aus­füh­rung. Auch die­se Mo­tor­re­lais be­nö­ti­gen au­ßer der Steu­er- eine Hilfs­pha­se, da­mit der Mo­tor sei­nen An­ker dre­hen kann.

Vorderseite des Blendenrelais ohne die Linse mit dem die beiden Farbscheiben tragenden etwa dreieckigen Pendelblech, unten der Drehpunkt, an dem auch das Gegengewicht befestigt ist

Das Farb­schei­ben­pen­del wird über den ober­halb des Dreh­punk­tes er­kenn­ba­ren Mit­neh­mer­stift be­wegt, der ex­zen­trisch auf der Wel­le des Mo­tor­re­lais be­fe­stigt ist. Im Ring vor dem Pen­del wird die hier nicht vor­han­de­ne Lin­se be­fe­stigt.

geschlossene Blendenrelaislaterne von vorne

Die Laterne für die Blen­den­re­lais hat wie die übri­gen WSSB-La­ter­nen an der Un­ter­sei­te ein Ku­gel­ge­lenk, da­mit man sie auf den Sicht­punkt aus­rich­ten kann. Merk­wür­dig ist, daß im Foto kei­ne Streu­schei­be zu er­ken­nen ist.

Schaltschrank mit geöffneten Türen, oben links ein Motorrelais, oben rechts vier Kleinrelais-Steckplätze, auf denen drei Relais eingesetzt sind, in der Mitte Sicherungen, darunter Selen-Gleichrichter, Kondensatoren und Transformatoren, unten Kabelendverschlüsse

In diesem Schalt­schrank ist nur ein Mo­tor­re­lais vor­han­den, das dann nur das Re­lais 202 sein kann. Dem­nach han­delt es sich um die Aus­füh­rung für Sig­na­le am Bahn­steig­en­de, also ohne Lösch­re­lais. Aber auch bei die­sen Sig­na­len müß­ten au­ßer dem Mo­tor­re­lais fünf wei­te­re Re­lais vor­han­den sein. Als Ver­zöge­rungs­re­lais für den Stre­cken­an­schlag war ein be­son­de­res Re­lais mit nur zwei Wechs­lern vor­ge­se­hen, das einen Steck­platz für Nor­mal­re­lais be­nö­tigt. Die­ser hat die dop­pel­te Höhe der vor­han­de­nen Klein­re­lais-Steck­plät­ze, ist im Foto aber nicht vor­han­den. Die bei­den Ka­bel­end­ver­schlüs­se links und rechts au­ßen sind für die Strom­ver­sor­gungs­ka­bel vor­ge­se­hen, aber wie die an­de­ren End­ver­schlüs­se leer. Auch das oben ab­ge­bil­de­te Blen­den­re­lais ist nicht ver­drah­tet. Bei die­sen Auf­nah­men dürf­te es sich da­her um Werk­fo­tos han­deln.


Letzte Änderung am 21.1.2024
© Steffen Buhr