1942 |
1941 1943 |
7.-8.1. | Dienstreise nach Pee |
Unterredung über Organisationsfragen: Es herrscht Übereinstimmung darüber, daß die Werkstätten sowohl für Schienenfahrzeuge als auch für Straßenfahrzeuge, soweit sie innerhalb der IW eingerichtet werden, nicht der Verkehrsabteilung, sondern der technischen Leitung des VW unterstehen. | |
Der inzwischen eingetretene Frost macht z.Z. die Ausführung von Maurer-, Putz- und Betonarbeiten unmöglich. Mit den Arbeiten am Unterwerk II (Trassenheide) war noch nicht begonnen worden. Besprechungen über Personalbedarf für die Werkbahn. Besprechungen mit der Bauleitung über den geplanten Werkbahnschuppen in Zinnowitz, der im Anschluß an den völlig unzureichenden Güterschuppen der Reichsbahn errichtet werden soll. | |
12.1. | Die bisherige Bezeichnung HVP wird abgeändert in Heeresanstalt Pee (H.A.P.) es bleiben die Abkürzungen EW und VW |
13.-14.1. | Dienstreise nach Bautzen (Waggonfabrik) |
Der wagenbauliche Teil der Lokomotiven ist im wesentlichen fertiggestellt. Auch die elektrischen Leitungen waren verlegt und die Apparate eingebaut. Es fehlen lediglich 8 Bahnmotoren sowie 2 Lüftermotoren und einige unbedeutendere Teile, deren Anlieferung nach Mitteilung der SSW entweder noch in diesem Monat oder aber spätestens Mitte Februar des Jahres erfolgen soll, so daß Ende März des Jahres mit einer restlosen Fertigstellung der beiden Lokomotiven gerechnet werden kann. | |
Es erfolgte eine Besichtigung der im Bau befindlichen 15 Steuerwagen. Davon waren 6 Wagen im Holzkastenbau fast fertiggestellt. Bei 3 Wagen war im Kasten mit den Holzarbeiten begonnen worden, während 1 Wagen nur den eisernen Wagenkasten aufwies und 5 Wagen erst im Untergestell fertig waren. Die Holzsitze waren ebenso wie die Zwischenwände und die hölzernen Gepäckhalter für sämtliche Wagen zum größten Teil fertiggestellt, zum kleineren Teil noch in Arbeit. | |
Der Stand der Arbeiten hinsichtlich des wagenbaulichen Teils war nicht zufriedenstellend. Die Herren Direktoren erklärten, daß sie die Arbeiten an den letzten Wagen nicht forcieren könnten, da die Arbeiten im Fließverfahren ausgeführt werden und in den vorderen Hallen wegen anderer vordringlicher Arbeiten nicht mehr als 9 Wagen aufgestellt werden könnten. | |
Die Fertigstellung der ersten 3 Wagen noch in diesem Monat ist nicht möglich, weil die Türen, die einheitlich für die Trieb- und Steuerwagen von der Maschinenbau- und Bahnbedarf-AG Berlin-Spandau hergestellt werden, noch nicht angeliefert sind. Die Anlieferung der Türen ist zum Teil wieder abhängig von der rechtzeitigen Anlieferung der Türschlösser durch die Firma Kiekert – Söhne in Heiligenhaus. Auf Grund einer fernmündlichen Besprechung mit MBA wird der erste Satz Türen noch in diesem Monat nach Bautzen abgehen. | |
Mit der Leitung der Waggonfabrik wurde nach längeren Verhandlungen die folgenden verbindlichen Termine für die Fertigstellung der Wagen vereinbart:
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17.1. | Auftrag an VES auf 2 Schranken |
20.-22.1. | Dienstreise nach Peenemünde |
Zusammen mit den VES und der Bauleitung wurde eine Besichtigung sämtlicher im Bau befindlicher Schaltstellen vorgenommen. Die Besichtigung ergab, daß lediglich das Zentralstellwerk sowie die Schaltstellen 1a und 5 im Rohbau fertiggestellt waren. Mit dem Bau der Schaltstellen 1b und 2 war noch nicht begonnen worden. | |
Da das Zentralstellwerk sowie die Schaltstellen 3a und 3b für die Errichtung eines provisorischen elektrischen Stellwerks, das von den VES leihweise zur Verfügung gestellt werden wird, von der alten Werkbahn dringendst benötigt wird, wurde folgende Vereinbarung getroffen: Die Tür- und Fensteröffnungen des Zentralstellwerkes werden sofort provisorisch verschlossen und die Innenräume durch Aufstellung einer genügenden Anzahl von Kokskörben ausgetrocknet. Alsdann werden die erforderlichen Leitungen pp. schnellstens verlegt und auf Vorschlag der Bauleitung anstelle des notwendigen Putzes die Wände mit Hartholzfaserplatten, 6 mm stark verkleidet, um die für das Austrocknen des Putzes notwendige Zeit zu sparen. Die Arbeiten müssen am 20. Februar des Jahres beendet sein, da in 4 Wochen mit der Anlieferung des Hebelwerkes zu rechnen ist und dieses keine Zwischenlagerung mehr erfahren darf. | |
Die Schaltstelle 3a, in der das provisorische Stellwerk untergebracht werden soll, wird vorläufig eine Holzdecke sowie ein einfaches, ebenfalls provisorisches Holzdach erhalten. Die Schaltstelle 3b, an der bisher lediglich ein Teil der Wände gemauert ist, wird von einer Holzbaracke umkleidet, die groß genug sein muß, um in ihr die Maurer- und Betonarbeiten auch während des Frostes fortsetzen zu können. Die Verkleidung der Wände in diesen beiden Schaltstellen soll ebenfalls durch Hartholzfaserplatten erfolgen. Die Schaltstellen 3a und 3b müssen am 28.2.42 fix und fertig von BGS übergeben werden. | |
Da die Bahnstrecke zur Zeit durch keinerlei Signale gesichert ist, darf diese nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h befahren werden. Der Mangel an Loks, Wagen und Personal macht aber eine Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h erforderlich. Dazu kommt, daß die im vorigen Jahr vorgekommenen Unfälle und Zusammenstöße eine weitere Sicherung der Strecke durch die Aufstellung von Signalen, die in Abhängigkeit von den Weichen zu bringen sind, notwendig erscheinen lassen. Zu diesem Zwecke sind von der Werkbahnleitung diejenigen Stellen angegeben worden, an denen die Aufstellung von Einfahrt- bzw. Ausfahrtsignalen erforderlich ist. Die Stellung bzw. Überwachung der Sicherungsanlagen zwischen Siedlung Karlshagen und Peenemünde West erfolgt durch das in der Schaltstelle 3a unterzubringende Stellwerk bzw. – falls dieses rechtzeitig fertig wird – durch das Zentralstellwerk. Die 4 Ein- bzw. Ausfahrtsignale am Bf Siedlung sollen vom Zentralstellwerk aus bedient werden, während die Sicherung der Strecke Karlshagen – Zinnowitz vom Bahnhof Trassenheide Lager bzw. Zinnowitz aus erfolgt. Als Signale werden die bereits angelieferten Lichttagessignale verwendet, die zum Teil ihren endgültigen Standpunkt beibehalten, zum Teil später umgesetzt werden müssen. Mit einer Inbetriebnahme der provisorischen Sicherungsanlage kann zum 1.5.42 gerechnet werden. | |
Da nach einer neuerlichen Mitteilung der VES ein Termin für die Anlieferung einer mechanischen Signal- und Stellwerkanlage für die alte Werkbahn zur Zeit nicht mehr angegeben werden kann, wurde den VES mitgeteilt, daß die HVP von der Bestellung einer solchen Anlage nunmehr Abstand nimmt. | |
Am nächsten Tage fanden Besprechungen über die Beleuchtung der Bahnsteige, Anbringung von Bahnhofsuhren sowie Fernsprechanschlüssen in den Werkbahnanlagen statt. Es wurde die Errichtung von Lautsprecher-Anlagen auf den Bahnhöfen und in der Wagenhalle erörtert. Wegen Befestigung der Bahnsteige wurde zwecks Einsparung von Material und Arbeitskräften festgelegt, daß an Stelle von Mosaikpflaster Grob- und Feinschlacke, zusammen 10 cm stark, bzw. Ziegelschotter und Feinschlacke in gleicher Stärke, aufzubringen und abzuwalzen ist. | |
Eine Besichtigung der Baustellen ergab, daß sämtliche Bauarbeiten infolge des starken Frostes zum Erliegen gekommen sind, und daß lediglich die restlichen Isolierungsarbeiten am Ostausgang des Bahnsteigtunnels vorgenommen wurden. | |
4.2. | Chef Prüf 11 genehmigt – allerdings in Behelfsbauweise – die Stellwerksgebäude in Zinnowitz und am Hafen Pee. |
4.-5.2. | Dienstreise nach Dessau |
Von den 15 Triebwagen waren 9 Wagen im Kastenaufbau ziemlich weit fortgeschritten, während in den restlichen 6 Wagen außer dem eisernen Kastenaufbau einschließlich Dach nur die hölzernen Fußböden hergestellt waren. Für 2 Wagen waren die Türen geliefert und die Schlösser fertig eingebaut. Die Anlieferung der restlichen Türen durch MBA war noch nicht erfolgt, weil die Firma Kiekert-Söhne Heiligenhaus die Türbeschläge trotz wiederholter Mahnungen durch Wa Prüf 11/VI und verschiedener schriftlicher Aufforderungen an Rü Jn VI, die Bemühungen des OKH zu unterstützen, bisher noch nicht geliefert hat. | |
Es wurde festgelegt, daß die ersten beiden Wagen – bei rechtzeitiger Anlieferung der Türen 3 Wagen – fix und fertig (allerdings ohne Bahnmotore) spätestens am 15. März des Jahres die Fabrik verlassen und zum RAW Schöneweide überführt werden. Hier sollen alsdann die Motore eingebaut werden. | |
5.-7.2. | Besprechungen in Peenemünde |
Besichtigung des Unterwerk I mit Vertretern der AEG Berlin. Da eine Anzahl von Trennschaltern der Fahrleitung ferngesteuert werden und dies vom Pult der Warte im Werk I aus geschehen soll, wird die zweckmäßigste Einführung der Steuerkabel untersucht. | |
7.2. | Aufträge: an VES auf Sicherungsanlage für Zinnowitz an VES auf Ersatzteile für Sicherungsanlagen an BBC auf Schalterfernantriebe |
26.2. | Fernmündliche Besprechung mit Rü Jn VI Münster, betr. Lieferung von Türbeschlägen für die Wagen der Werkbahn Peenemünde |
Auf das Schreiben der Rü Jn VI, Münster vom 10.2.42, in welchem dem OKH, Wa Prüf 11/VI mitgeteilt wurde, daß die Türbeschläge von der Fa. Kiekert Söhne, Heiligenhaus, erst im August des Jahres geliefert werden können, wurde am 16.2. des Jahres der Sachbearbeiter der Rü Jn VI angerufen und ihm mitgeteilt, daß sich das OKH mit dem genannten Termine keinesfalls einverstanden erklären könne und schnellste Lieferung mit Rücksicht auf die am 1.7.42 vorgesehene Betriebseröffnung verlangen müsse. Am 18. des Monats teilte Rü Jn VI dann fernmündlich mit, daß die späten Liefertermine von Kiekert zum Teil darauf zurückzuführen seien, daß die Unterlieferanten zu spät liefern. Es solle versucht werden diese zur schnellsten Lieferung zu veranlassen. Heute traf telefonisch die Mitteilung ein, daß die 3 in Frage kommenden Unterlieferanten wie folgt liefern werden: bis Ende Februar 42, bis 4.3.42 und bis 7.3.42. Mit Kiekert seien daraufhin folgende Termine vereinbart worden: 24 Garnituren in der 2. März-Hälfte, 72 Garnituren in der 1. April-Hälfte und 120 Garnituren Anfang Juni 42. | |
27.2. | Auftrag an Paul Franke auf 9 Schaffnerwannen |
2.3. | Abnahme des Stellwerks bei SSW, Blockwerk [der VES, welches Stellwerk gemeint ist, ist nicht vermerkt] |
3.-5.3. | Dienstreise nach Peenemünde |
Mit der HVP wurden die Fragen der Übernahme von zur Zeit bei der Werkbahn beschäftigten Angestellten in den Betrieb der neuen Werkbahn besprochen. Die HVP wird eine Liste derjenigen Bediensteten an Gruppe VI übersenden, die für eine dauernde Übernahme in Frage kommen. | |
Die Baugruppe Schlempp beabsichtigt, zur Lagerung von Oberbaustoffen, Rohren, Steinen pp. in Karlshagen einen Lagerplatz anzulegen, der nördlich der zum Hafen Karlshagen führenden Straße liegt und durch Verlängerung des sogenannten Kartoffelgleises Werkbahnanschluß erhält. Dieses Gleis kann alsdann bis zum Hafen verlängert werden, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, am Hafen Karlshagen ankommende Baumaterialien direkt auf Eisenbahnwagen umzuladen. | |
Die Schaltstellen 1, 5 und 6 waren im Bau soweit fortgeschritten, daß ihre restlose Fertigstellung bis zum 12. des Monats zu erwarten ist. Um die große Schaltstelle 2 (einschließlich Trafostation) war ein Holzschuppen errichtet und darin mit den Bauarbeiten begonnen worden. Auch der Bau des Zentralstellwerks war fast beendet, so daß das Hebelwerk nunmehr eingesetzt werden kann. Mit der Montage der Gleistafel wurde am 4. des Monats durch die VES bereits begonnen. | |
Mit der BGS wurde die Ausgestaltung des Stellwerksgebäudes am Bahnhof Trassenheide Lager und der zu errichtenden Schrankenwärterbuden besprochen. Ersteres soll aus Fachwerk, letztere aus Holz hergestellt werden. Alsdann wurde an Ort und Stelle die Stelle und die Lage der Schrankenwärterbuden für die Schrankenanlagen b und c festgesetzt. | |
8.-9.3. | Abnahme der Batterien für Stell- und Überwachungsstrom im Zentralstellwerk und den Schaltstellen bei der Akkumulatorenfabrik AG Hagen (Westf.) |
12.-13.3. | Dienstreise zur Waggonfabrik Bautzen |
Zusammen mit dem Abnahmebeamten der Reichsbahn wurde der erste fertiggestellte Steuerwagen besichtigt. Der Wagen war in den vorgeschriebenen Farben – obere Hälfte Elfenbein, rot abgesetzt, untere Hälfte rot mit elfenbeinfarbigem Streifen, Drehgestelle schwarz – lackiert und machte zunächst rein äußerlich einen guten Eindruck. Der Scherenstromabnehmer und die Vorschaltwiderstände waren auf dem Dach fertig montiert. Auch die Scharfenbergkupplung war eingebaut, ebenso der Auslöser für die Fahrsperre seitlich am Wagen. | |
Die Holzarbeiten im Innern des Wagens sind sauber ausgeführt. Die Haltestangen aus Stahlrohr sind mahagonifarben lackiert, die Gepäcknetzhalter aus hellem Eichenholz hergestellt. Die Türgriffe, Fensterrahmen, Lüftungsklappenrahmen und Aschenbecher sind noch aus Leichtmetall angefertigt. | |
Der Führerstand war ebenfalls fertig ausgeführt. Es fehlten lediglich noch der Geschwindigkeitsmesser und der Geschwindigkeitsschreiber. Der Fahrtrichtungsanzeiger nach dem System Brose war eingebaut und in Ordnung. | |
Die Türschließvorrichtung wurde mittels einer stationären Druckluftanlage betätigt und war in Ordnung desgl. die Hebevorrichtung für den Scherenstromabnehmer. | |
Die Schiebetüren zwischen Führerstand und Dienstabteil sowie zwischen Dienstabteil und Wageninnern sollen an der Festlegevorrichtung noch eine geringe Abänderung erfahren. Ferner soll im Dienstabteil ein Kleiderhaken angeschraubt werden. Über den Außentüren wurden im Innern noch die fehlenden Aufschriften hinsichtlich „Nicht öffnen der Türen während der Fahrt“ angebracht. | |
14.3. | Besprechung zwischen Wa Prüf 11/VId1 und der RBD Berlin über die Erstellung der Oberleitungsversuchsstrecke in Berlin-Schöneweide |
Sämtliches Material für die Ausrüstung der Strecke, wie Gleichrichter, Schaltgeräte, Kabel und Oberleitungsmaterial ist auf der Baustelle vorhanden. Sobald bessere Witterungsverhältnisse eintreten, wird sofort mit der Montage begonnen. Die Frage der Montage muß noch in Kürze mit der Fa. SSW näher besprochen werden. | |
VId1 teilte den Herren der RBD mit, daß die ersten Wagen fertiggestellt sind und daß zur vorläufigen Prüfung der elektrischen Ausrüstung derselben die vorhandene Gleichstromspannung von 800 Volt auch genüge, es müsse aber alsbald die Möglichkeit geschaffen werden, die Wagen mit der vorgesehenen Spannung von 1200 V auszufahren. Die RBD erwiderte, daß eine höhere Spannung zur Verfügung gestellt werden könne und die Schaltapparate sofort mit eingebaut werden. | |
18.3. | Besprechung mit der RBD Berlin und den SSW im RAW Schöneweide über den Bau einer Versuchsstrecke |
Unter Führung der RBD Berlin fand am 18.3.42 in Gegenwart von Vertretern des RAW Schöneweide und der SSW eine Besprechung mit Wa Prüf 11/VId im Gleichrichterwerk des RAW Schöneweide statt. Es wurde zuerst die Frage der Stromspeisung für die Versuchsstrecke besprochen. Die RBD teilte mit, daß die höchste Gleichstromspannung, nicht wie früher angegeben, bis 1100 V gesteigert werden kann, sondern nur bis etwa 900 V. Die vorhandenen Gleichrichter mit Transformatoren lassen eine weitere Spannungserhöhung nicht zu. | |
VId wies darauf hin, daß die Wagen demnach nicht wie beabsichtigt mit voller Spannung ihre Probefahrten machen können und machte den Vorschlag, für spätere Untersuchungen einen entsprechenden Gleichrichtersatz neu zu beschaffen, den die SSW bereits vor einem Jahr schriftlich angeboten hatten. | |
Nach Mitteilung der RBD wird für die Speisung der Probestrecke ein bereits vorhandener Gleichrichtersatz verwendet, welcher bei verkehrsstarken Zeiten auf die Sammelschiene der übrigen Gleichrichter zurückgeschaltet wird. Demnach können die Züge der Werkbahn Pee nur in der betriebsschwachen Zeit zwischen 10 und 14 Uhr ihre Probefahrten ausführen. | |
Anschließend erfolgte eine Begehung der Versuchsstrecke. Diese ist ca. 1130 m lang und weist etwa in der Mitte eine Kurve mit 300 m Radius auf. Nach Aussage des Fahrpersonals der Reichsbahn kann diese mit einer Geschwindigkeit von etwa 65 km/h befahren werden. | |
Der RBD wurde mitgeteilt, daß die ersten Wagen der Werkbahn Pee voraussichtlich Ende April des Jahres in Schöneweide eintreffen werden und daß bis dahin die Probestrecke möglichst mit Oberleitung ausgerüstet sein soll. | |
19.3. | Besprechung über den Entwurf des neuen Bahnhofs Karlshagen-Trassenheide |
Ministerialrat Schubert brachte zum Ausdruck, daß nach seiner Kenntnis der Sachlage es noch nicht endgültig entschieden ist, ob die neue Großsiedlung Trassenheide an der bisher geplanten Stelle (am Ufer der Ostsee) errichtet werden soll oder ob eine andere Lage gewählt werden wird. Es genüge daher, wenn die Planbearbeitung wenigstens soweit abgeschlossen wird, daß aus den Unterlagen zu erkennen ist, ob die Anlage eines Personen- und Güterbahnhofs in unmittelbarer Nähe der neuen Großsiedlung in Anlehnung an die vom RVM festgelegte Skizze durchführbar ist. Auf die ausdrückliche Frage, ob der Erlaß den OKW v. 15.9.1941 noch gültig ist, wonach die Bearbeitung des Gesamtplanes Karlshagen-Trassenheide nach wie vor vordringlich zu behandeln ist, erklärte Ministerialrat Schubert verbindlich, daß der vorbezeichnete Erlaß grundsätzlich auch heute noch seine Gültigkeit habe, daß aber die Planbearbeitung der Eisenbahnanlagen für die Großsiedlung nicht mehr vordringlich ist und in dem vorgenannten Sinne behandelt werden kann. Somit kann die Bearbeitung eines besonderen Rangierbahnhofs Pee entfallen. | |
20.3. | Auftrag an die Wolgaster Holzindustrie auf 9 Schaffnerwannen |
20.3. | Besichtigung einer elektrischen Torsicherungsanlage auf dem S-Bahnhof Landsberger Allee |
Im Bahngelände der Werkbahn Pee müssen das Verbindungsgleis am Gleiskreuz zwischen Ringbahn und Umgehungsbahn, sowie die beiden Gleise der Ringbahn nördlich des Bahnhofs Siedlung im Zuge der Umzäunung abgeschlossen werden. Der Abschluß dieser Gleise soll durch eiserne Tore erfolgen, welche nicht von Hand, sondern durch elektrische Antriebe nach Art der Schrankenantriebe verschlossen werden sollen. Die Steuerung dieser Antriebe soll am nördlichen Verbindungsgleis durch das Fahrpersonal des Zuges erfolgen, dagegen am Bf Siedlung vom Zentralstellwerk aus. | |
Eine ähnliche Torsicherungsanlage hat die Deutsche Reichsbahn am S-Bahnhof Landsberger Allee im Einfahrgleis zum Zentralviehhof eingebaut. Um das Zusammenwirken der Torsicherung mit dem Stellwerk kennenzulernen, fand am 20. des Monats mit einem Vertreter der VES und dem Bahnmeister der Bahnmeisterei Westend eine Besichtigung der vorgenannten Anlage statt. Die Reichsbahnanlage ist so ausgeführt, daß die Ein- und Ausfahrsignale nur in Fahrt gestellt werden können, wenn das Tor geöffnet ist. Die Festhaltung der Tore in der geschlossenen und geöffneten Lage wird von einer angebauten Kulisse am Antrieb übernommen. Eine Bewegung des Tores von Hand ist daher von Unbefugten ausgeschlossen. Nach Ansicht des Bahnmeisters ist es vorteilhaft, wenn das Tor einflüglig ist und etwa 4,5 – 5,0 m Spannweite nicht übersteigt. Für eine gute Verstrebung des Tores ist zu sorgen, damit dieses in der Waage bleibt und keine Verklemmungen auftreten. VId wird die erforderlichen Unterlagen für die Werkbahn ausarbeiten und den VES zur Angebotsabgabe einsenden. | |
24.3. | Auftrag an Firma Dichanz Berlin auf Email-H-Tafeln |
26.-27.3. | Dienstreise nach Dessau |
Besichtigung der in der Dessauer Waggonfabrik im Bau befindlichen Triebwagen. Die Arbeiten haben seit dem letzten Besuch in Dessau Anfang Februar des Jahres erfreuliche Fortschritte gemacht. Der 1. Wagen war hinsichtlich des wagenbaulichen Teils auch des elektrischen Teils, mit Ausnahme der von SSW noch anzuliefernden Bahnmotore, fertiggestellt. Auch der 2. Wagen, der sich noch in der Lackiererei befand, war im wesentlichen fertig. Die Innenausstattung ebenso wie die Lackierung und die elektrische Ausrüstung, von der nur noch zwei Apparate fehlten, entsprach den Anforderungen. Kleine zusätzliche Änderungen, die, ebenso wie bei dem 1. Steuerwagen in Bautzen, noch vorgenommen werden müssen, wurden angegeben. Die hintere Steuerwand an der Kurzkupplung des Wagens war in ganzer Höhe rot lackiert. Es wurde aufgegeben, den Elfenbeinton der oberen Wagenhälfte wie an der vorderen Stirnwand durchzuziehen. Ferner müssen die Richtungsschilder in den von der Firma Brose gelieferten Kästen geändert werden, weil sie u.a. noch die Aufschriften „Heeresversuchsstelle“ und „Fertigungsstelle“ enthalten. Wegen Vornahme der Änderungen wird sich Wa Prüf 11/VI mit der Firma Brose selbst in Verbindung setzen. Da sich noch 4 freie Plätze auf dem Band befinden, können notfalls die alten Aufschriften durchstrichen und die neuen Endpunkte nachgetragen werden. | |
Nach einer weiteren Besichtigung wurde der erste Triebwagen abgenommen. Ferner wurden neue Termine für die Anlieferung der weiteren Wagen vereinbart. Die Einhaltung dieser Termine hängt im wesentlichen von der rechtzeitigen Anlieferung der Bahnmotore durch SSW und der Türbeschläge durch die Firma Kiekert Söhne ab. Auf Grund der von diesen Firmen angegebenen Liefertermine ist mit der endgültigen Fertigstellung der weiteren Wagen wie folgt zu rechnen:
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27.3. | Auftrag an AEG auf 1 Schienenstoß-Prüfeinrichtung |
31.3. | Genehmigung von 2 Schrankenwärterhäuschen durch Chef Prüf 11 |
31.3.-2.4. | Besprechungen in Pee |
Der Rangierbahnhof ist bereits auf die Hälfte des vorgesehenen Umfangs eingeschränkt worden, da die Kiesanlage für die F1 im Wege steht und nicht beseitigt werden kann. Weitere Verringerung der Rangiergleise ist nicht tragbar. | |
Die Leitung der alten Werkbahn teilt mit, daß kürzlich die landespolizeiliche Abnahme der alten Stammbahn erfolgt ist. Alle weiteren Änderungen der genehmigten Anlage müssen nun von VId bearbeitet werden. | |
9.-11.4. | Dienstreise nach Peenemünde |
Besprechung mit Herrn Architekten Becker über die Ausführung der Arbeitsgruben in der Wagenhalle. Becker wurde mitgeteilt, daß bei Berücksichtigung der jetzigen Sparmaßnahmen von den 5 Abstellgleisen mindestens 3 Gleise mit Arbeitsgruben auszuführen sind. Es sollen möglichst die 3 Gleise auf der Seite des Reparaturgleises dazu hergerichtet werden. Herr Becker teilte mit, daß dies nicht mehr möglich sei, da bereits das äußere Gleis an der Außenwand zur Straßenseite auf einer Länge von etwa 60 m ausgeschachtet sei. Wir begaben uns daraufhin zur Baustelle und überzeugten uns vom Stand der Arbeiten. Der Grund hierfür, daß gerade dieses Gleis mit einer Arbeitsgrube versehen wurde, liegt darin, daß in die Gruben im Winter Warmluft eingelassen wird, um die angefrorenen Eismassen an den Wagen abzutauen. Nach Angaben von Herr Becker werden die Windkanäle längs der Betonpfeiler verlegt und treten so günstiger in die Gruben ein. Es werden somit außer dem Montagegleis das Außengleis und die beiden Gleise am Reparaturstand mit Arbeitsgruben versehen. | |
Am Nachmittag wurde mit der Bauleitung und den Monteuren von BBC und VES eine Streckenbegehung vorgenommen. BBC hat bereits Querseilverspannungen von 12 Mastpaaren im jetzigen Rangierbahnhof ausgeführt. Die Mastfundamente in Trassenheide Lager sind nunmehr sämtlich fertiggestellt. Etwa am 20.4. wird nach Angaben des Monteurs mit der Mastaufstellung dort begonnen. Am Bahnhof Pee Ost sind 2 Paar Winkelmaste aufgestellt. Sonst sind bisher auf der Strecke nach Hafen Pee und Luft keine weiteren Oberleitungsarbeiten ausgeführt. | |
Der provisorische Holzbahnsteig an der Siedlung ist bis jetzt noch immer nicht in Angriff genommen. Die Bauleitung wurde nochmals auf die Dringlichkeit dieses Bahnsteiges aufmerksam gemacht. Die VES hat das dort aufgestellte Signal mit dem dazugehörigen Schrank abmontiert. | |
Die Bauleitung wurde weiter darauf aufmerksam gemacht, daß umgehend mit dem Ausbau der Eisenschwellen an den eisernen Weichen im Gleiskreuz zu beginnen ist, damit die VES den Einbau der Weichenantriebe etc. vornehmen kann. | |
Die Erdarbeiten für das Überholungsgleis in Trassenheide Lager sind im Gange. Auf dem Streckenabschnitt Siedlung – Karlshagen werden zur Zeit wegen Fehlens von Schotter keine wesentlichen Arbeiten ausgeführt. Nach Angaben der Bauleitung sind von der BGS Sparmaßnahmen in der Art vorgesehen, daß unter anderem die Schotterzufuhr per Eisenbahn nicht zugelassen wird. | |
Die Schaltstellen können vorläufig nicht geweißt werden, da der Putz noch immer sehr naß ist. Dadurch tritt natürlich auch eine Verzögerung beim Einbau der Signaleinrichtungen ein. | |
Was die vorgesehene Torsicherung am Verbindungsgleis angeht, so kann die Absicht, den Zaun zwischen den beiden Signalen durchzuführen, nicht durchgeführt werden, weil die Fernheizung angeblich innerhalb des eingezäunten Teils verlaufen soll. Es muß daher die vorgesehene Signalabhängigkeit in anderer Weise erfolgen. Der Signalbaufirma werden in Kürze die erforderlichen Unterlagen zugesandt werden. | |
14.-16.4. | Besprechungen in Pee |
Das 2. Gleichrichterwerk ist bis zur Decke des Kellergeschosses fertig, beim 1. sind die Außenmauern etwa bis zur Fensterhöhe aufgeführt. Beim 3. Gleichrichterwerk, in der Nähe des Bahnhofs Trassenheide, ist mit dem Ausheben der Baugrube begonnen. | |
15.-17.4. | Dienstreise nach Peenemünde |
An der Wagenhalle sind zur Zeit wieder rd. 60 Bauhandwerker beschäftigt. Die letzten Betonbinder sind eingeschalt, ebenso die ersten kleinen Binder am Montagestand. Die Decke des Erdgeschosses im Büroanbau ist fertiggestellt, die Wände des Obergeschosses wurden gemauert, desgl. die lange Seitenwand der Halle gegenüber der Siedlung. Die Arbeitsgruben wurden ausgehoben. Wegen der Fertigstellung des Büroanbaus wurde mit dem örtlichen Bauleiter ein Termin festgelegt. Danach ist der Büroanbau am 1. Juli des Jahres soweit fertiggestellt, daß die Räume zu diesem Zeitpunkt vom Referat VId bezogen werden könnten. | |
Da die alte Werkbahn wegen der Belegung des Lagers Trassenheide dringendst das Überholungsgleis dortselbst benötigt, wurde die BGS noch einmal gebeten, die Gleisarbeiten möglichst bald zum Abschluß zu bringen. Leider konnte wegen Arbeitermangel der vorgesehene Termin am 20.4.42 nicht eingehalten werden. Zusammen mit der Bauleitung wurde als endgültiger Termin nunmehr der 10.5.42 festgelegt. | |
Die Gleisarbeiten zwischen Bahnhof Siedlung und Bf Karlshagen machen wegen des großen Leutemangels nur geringe Fortschritte. Darunter leiden auch die Arbeiten der Firma BBC hinsichtlich der Arbeiten an den Fahrleitungsanlagen. Die restlichen Mastfundamente am Lager Trassenheide sind fertiggestellt, außerdem sind an einem erheblichen Teil der Fahrleitungsmaste Ausleger angebracht, so daß mit dem Verlegen des Tragseiles und der Fahrleitung in den nächsten Tagen begonnen werden kann. Voraussetzung für eine fristgemäße Fertigstellung der Fahrleitungsanlagen ist jedoch eine Verstärkung des z.Z. aus nur 12 Mann bestehenden Personalbestandes. | |
Was die Lieferung von Bettungsschotter für die Gleisanlagen angeht, so sind auf Anordnung von Herrn Schlempp sämtliche Bestellungen annulliert worden, bei denen eine – wenn auch nur kurze Strecke – Benutzung von Eisenbahnwaggons notwendig wird. Nach fernmündlicher Mitteilung sind nunmehr 6000 t Schotter bestellt worden, die ausschließlich auf dem Wasserwege befördert werden. Die genannte Schottermenge reicht aus, um die Reststrecke zwischen Bf Siedlung und Bf Karlshagen, sowie darüber hinaus die Weichenanlagen und Gleiskurven mit Schotter aufzufüllen. Der Rest muß Kiesbettung erhalten. | |
Auch der Einbau der Signal- und Sicherungsanlagen macht nur langsam Fortschritte, da auch hier die Arbeiterzahl nicht ausreicht. Die provisorische Signalanlage für die alte Werkbahn kann daher nicht wie vorgesehen zum 1.5. sondern erst zum 1.6. d.J. fertiggestellt werden. | |
Besichtigung der Bahnunterwerke: Im Werk Karlshagen sind die Außenwände des Erdgeschosses teilweise bis zum Dach hochgeführt. Beim Werk Peenemünde wird an der Decke des Kellergeschosses gearbeitet. Vom Unterwerk III ist außer der Baugrube noch nichts zu sehen. Wenn daher die Arbeiten nicht äußerst beschleunigt werden, worauf die Bauleitung immer wieder hingewiesen wurde, kann der Fertigstellungstermin der Werke I und II im Rohbau zum 15. Juli des Jahres nicht eingehalten werden. | |
18.4. | Aufträge: an Frohnes Fabrik auf Zugrichtungsanzeiger an Fa. Weinitschke auf Warnkreuze |
20.-24.4. | Reise nach Dessau wegen der Triebwagenfertigung |
Der Einbau der Fahrmotore in die ersten beiden Wagen hat begonnen, jedoch fehlen hierzu noch die Radschutzkästen und Stellringe, die bis Ende April zum Versand gebracht sein sollen. Im übrigen wird die elektrische Ausrüstung des 6. Wagens auch bis Ende April restlos montiert sein, während am 12. Wagen die Lichtleitungen bereits verlegt sind. Für den 3. Wagen sind die Abteiltüren eingetroffen, während für den 8., 9. und 10, Wagen die Führerbremsventile noch fehlten und nach Angaben der Fa. Knorr erst am 24.4. zum Versand gebracht werden könnten. Somit können dann auch an den drei letztgenannten Wagen die Arbeiten in den Führerständen (Verlegung der Bremsleitungen) wieder aufgenommen werden. | |
21.-24.4. | Dienstreise nach Peenemünde |
Es erfolgte eine Begehung der Strecke, wobei die Standorte der Signale und des Tores am Verbindungsgleis zwischen Ring- und Umgehungsbahn aufgemessen wurden. Dabei wurden auch die einzelnen Schaltstellen besichtigt. Die Schaltstellen 1, 5 und 6 sind bis auf Kleinigkeiten fertiggestellt. In der Hauptsache fehlen jedoch die Türbeschläge für die eisernen Außentüren. Es wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die Räume am 30.4. fertiggestellt sein müssen, damit die VES die neu zugeteilten Soldaten dort ansetzen kann. | |
Die Bauleitung wurde darauf aufmerksam gemacht, daß eine baldige Fertigstellung der Gleise zwischen dem Tunnel und Bf Karlshagen notwendig ist, damit das alte Werkbahngleis bald stillgelegt werden kann. Um diese Arbeiten durchzuführen, muß zunächst das Umfahrungsgleis in Trassenheide Lager betriebsfertig sein, damit das Kreuzen bzw. das Umsetzen von Zügen, das zur Zeit in Karlshagen erfolgt, von hier nach Trassenheide verlegt werden kann. Erst dann kann das Überholungsgleis in Karlshagen entfernt werden und anschließend das Einschwenken der 4 Gleise vom Tunnel bis Karlshagen erfolgen. Gleichzeitig mit diesen Arbeiten wird dann auch der neue Bahnsteig in Karlshagen errichtet. | |
In Zinnowitz wurde festgestellt, daß die Gleisarbeiten bis jetzt nur langsam vorwärtsgehen. Vom Arbeitsdienst, welcher die Erdarbeiten auszuführen hat, ist bis jetzt noch wenig geschehen. Von BGS sind einige Materialien, wie Schwellen und Weichen bereits angefahren. | |
Am 24.4. fand eine Besichtigung der Fahrleitungsanlage statt, wobei festgestellt wurde, daß ein Gleis der Umgehungsbahn bereits mit dem Tragseil für den Fahrdraht ausgerüstet ist. Die gleichen Arbeiten werden jetzt am Gleiskreuz ausgeführt. Das Anfertigen und Setzen der Mastfundamente für die Oberleitung auf der Strecke nach der Luft und dem Hafen geht ebenfalls nur sehr langsam voran. | |
Bei der Besichtigung des Zentralstellwerkes stellte es sich heraus, daß die Bauarbeiten kaum weitergeführt worden sind. An der Decke im Stellwerksraum sind immernoch nasse Flecken, welche auf Durchlässigkeit von Wasser zurückzuführen sind, da jetzt erst das Dach fertiggestellt wurde. Schon vor längerer Zeit sollten die Malerarbeiten ausgeführt und der Fußboden verlegt werden. Auch fehlen immernoch die Fenster und die eisernen Türen. Der Wasseranschluß ist seit einigen Tagen fertiggestellt. Die BGS wurde wiederholt auf die Dringlichkeit der Arbeiten hingewiesen. | |
27.4. | Chef Prüf 11 genehmigt V.B.-Entwurf für Stellwerk Trassenheide Lager |
28.-30.4. | Besprechungen in Peenemünde |
Am Bahnhof Siedlung wurde nicht gearbeitet, auch an den Bahnsteigen ruhte die Arbeit. Der Tunnel ist begehbar und soll nach Angabe der Bauleitung im augenblicklichen Zustande bleiben, d.h. er erhält keinen Fußboden, auch keinen Treppenstufenbelag und lediglich einfache Geländer an den Treppenaufgängen. Ob eine Überdachung der Treppenaufgänge erforderlich wird, soll von den Erfahrungen im Betriebe abhängig gemacht werden. Ob sich diese Ausführung des Tunnels im Betriebe nachher bewähren wird und nicht vielleicht Ursache ständiger Instandsetzungen sein wird, muß die Zukunft lehren. Mit dem provisorischen Holzbahnsteig an der Siedlung war begonnen worden. | |
Nach Angaben der BGS wird das Ausweichgleis am Bahnhof Trassenheide und die Bahnsteige dort bis 10.5. fertig. Die Gleise für den Bahnhof Karlshagen Siedlung werden bis zum 1.7. fertig, wenn rechtzeitig Schotter auf dem Wasserwege herankommt. Bis Ende Juni muß in der Wagenhalle wenigstens ein Gleis, möglichst ein Gleis mit Grube, schlimmstenfalls ohne diese fertiggestellt sein. | |
29.4.-1.5. | Besuch bei der Waggonfabrik Bautzen |
6.-8.5. | Auswahl von Personal für die Werkbahn in Pee |
Es wurden 20 VKN-Männer (Elektriker), eingeteilt in drei Gruppen, über die Art ihrer bisherigen Beschäftigung vernommen. Für die Tätigkeit als Elektriker für die Unterhaltung der elektrischen Trieb- und Steuerwagen werden die nachstehend angegebenen 6 VKN-Männer für geeignet gehalten. Zur Ausbildung für die neue Tätigkeit sind diese Männer zur Dessauer Waggonfabrik zu kommandieren, wo die Triebwagen von SSW/Abt. Bahnen z.Z. montiert werden. Für die Unterweisung ist eine Zeit von etwa 6 Wochen erforderlich. | |
20.5. | Besuch bei der Dessauer Waggonfabrik |
27.5. | Chef Prüf 11 genehmigt V.B.-Entwurf für Unterwerk III |
28.-29.5. | Dienstreise zur Waggonfabrik Bautzen |
Die beiden Lokomotiven sind fertiggestellt, es fehlen lediglich an einer Lok die Sandstreudüsen und die Geschwindigkeitsschreiber und die Geschwindigkeitsmesser. Zwei Steuerwagen befinden sich bereits seit einiger Zeit in Schöneweide. Der 3. Wagen ist ebenfalls fertiggestellt. Nach Rücksprache mit dem Vorstand der Waggonfabrik wurden folgende weiteren Termine vereinbart: Wagen 3-6 verlassen spätestens am 20.6. des Jahres vollkommen fertiggestellt die Fabrik, Wagen 7-10 dgl. spätestens am 15.7. des Jahres, die restlichen Wagen werden bis Ende August fertiggestellt. | |
28.-30.5. | Dienstreise nach Peenemünde |
Die VES hat die Außenarbeiten an den provisorischen Signalanlagen im Bf Siedlung und Zinnowitz beendet. Die Inbetriebnahme dieser Anlagen soll ab 20.6. erfolgen, nachdem jetzt das Innenmaterial hierzu eingetroffen ist. Im Ringbahngleis zwischen Gleiskreuz und Halle 1 sind die Fundamente für die Signale und Signalschränke fast fertiggestellt. Die Signalteile hierfür liegen an den Baustellen. Zurück sind noch die Arbeiten von der Hauptwache-Nord in Richtung Pee West. Die VES wurde in Kenntnis gesetzt, daß die Arbeiten in Kürze aufzunehmen sind. Vorerst sind jedoch die Arbeiten an den Schaltstellen 1+2 beschleunigt zu beenden. | |
Das Umfahrungsgleis in Trassenheide Lager ist seit 10.5. betriebsfertig und wird für Zugkreuzungen benutzt. Der Bahnsteig hierzu war fast fertiggestellt, es fehlte noch ein Teil von Schlackebeschüttung. Vom Bau des Stellwerks ist noch nichts zu bemerken. Das alte Umfahrungsgleis am Bahnhof Karlshagen wird zur Zeit ausgebaut. Es werden nunmehr die Vorbereitungen für das Einschwenken der 4 Gleise vom Bf Siedlung nach Karlshagen getroffen. Der Schotter für die Gleisbettung ist ebenfalls eingetroffen. Die Erdarbeiten auf Bf Zinnowitz sind etwa bis zu 1/3 der Länge ausgeführt. Mit dem Bau des Stellwerks war noch nicht begonnen. Das Stellwerk Hafen-Pee ist im Bau. Etwa in 2-3 Wochen kann das Dach fertiggestellt sein. | |
BBC ist augenblicklich mit der Aufstellung von Gittermasten in Karlshagen beschäftigt. Die Fahrleitungen auf der Umgehungsbahn von der Straßenkreuzung beim V.G. bis einschließlich des Bahnsteigs Hauptwache-Nord sind ausgelegt. Die Weiterführung der Arbeiten bis Pee West läßt zu wünschen übrig. | |
2.-4.6. | Besprechungen in Pee |
Die Bahnanlagen, soweit sie im Wald verlaufen, müssen Brandstreifen auf beiden Seiten erhalten. Herrn Oberst Zanssen wurde vorgetragen, daß es für die Werkbahn erforderlich ist, daß zum mindesten der rein technische Dienst der Werkbahn unmittelbar Herrn Butt unterstellt wird. Für die bestehende Werkbahn soll vorher eine Übergabe der jetzigen Werkbahn, für die Herr Bleske bzw. Hauptmann Haarig verantwortlich ist, an Herrn Butt erfolgen. | |
6.6. | Auftrag an VES auf Drosselstöße |
13.6. | 1. A4-Start auf Pr. VII in Anwesenheit von R.M. Speer, Gen.Feldm. Milch, Gen.Oberst Fromm, Gen. Leeb, Koch, Oberst Dornberger, Zanssen, Stegmaier und anderen Herren. Der Start erfolgte kurz vor 12 und verlief "als erster Werkbeschuss" wenn auch nicht ganz den Erwartungen entsprechend, immerhin verheißungsvoll. |
15.6. | Übersiedelung der bisherigen Gruppe VI nach Peenemünde |
20.-24.6. | Besprechungen in Berlin |
Der Briefkopf OKH, Chef H Rüst u. B d E [Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres] darf nach den bestehenden Bestimmungen im Schriftverkehr mit den Firmen nicht mehr verwendet werden. | |
22.-24.6. | Dienstreise nach Berlin |
Bei den VES fand eine Besprechung über die schnellere Anlieferung der noch fehlenden Materialien, insbesondere der Relaisschränke, Relaisgestelle und der restlichen Signale statt. Die fehlenden Trockengleichrichter zum Aufladen der 34 Volt-Batterien in den Schaltstellen waren bereits abgegangen. Der große Trockengleichrichter für die 34 Volt-Batterie im Zentralstellwerk war ebenfalls fertiggestellt und wurde von mir abgenommen. | |
Es wurde darauf hingewiesen, daß die Außenarbeiten wohl befriedigende Fortschritte machten, daß aber die Anlieferung der für die Innenmontage fehlenden Materialien viel zu langsam vor sich ginge. Die Vertreter der VES klagten darüber, daß in den letzten Wochen eine größere Anzahl ihrer Techniker und Facharbeiter eingezogen worden sei und daß auch für die nächsten Tage mit weiteren Einziehungen zu rechnen sei. | |
Die in Niederschöneweide eingetroffenen beiden elektrischen Lokomotiven wurden besichtigt und durch einen Lokführer der Reichsbahn Probe gefahren. Es zeigte sich ein zu starkes Anrücken der Fahrzeuge beim Übergang von der Reihenschaltung zur Parallelschaltung, was nach Rücksprache mit SSW unschwer durch Änderungen in der Schaltung beseitigt werden kann. An beiden Loks fehlen noch die Geschwindigkeitsmesser, die alsbald nachgeliefert werden. | |
Die Fahrleitung am Versuchsgleis im RAW war fertiggestellt und wurde am 23. des Monats durch eine Kommission der Reichsbahn abgenommen. | |
Inzwischen waren 2 weitere Steuerwagen aus Bautzen eingetroffen. Mit der Absendung des 5.u.6. Steuerwagen ist Ende dieses Monats zu rechnen desgl. mit dem Versand der ersten 4 Triebwagen von der Dessauer Waggonfabrik. | |
Mit der RBD Berlin fand eine Besprechung zur Ausbildung von Angestellten der HAP statt. Es werden verschiedene Personen je nach vorgesehener Verwendung für je für ein bis zwei Monate an mehreren Stationen im RAW, im Bahnbetriebswerk, im Fahrdienst, als Aufsichtsbeamter, im Bahnhofsdienst, als Fahrdienstleiter im Stw Westkreuz bzw. in Seddin ausgebildet. Die Prüfung der Fahrdienstleiter wird durch die RBD Stettin erfolgen. | |
2.7. | Besprechung mit AEG über die Montage der Unterwerke |
8.-12.7. | Dienstreise nach Berlin und Dessau |
Die Einschaltung eines zusammengekuppelten Viertelzuges ergab nach längerer Prüfung, daß die Kupplungen an der Kurzkupplungsseite vertauscht waren. Der Schaden wird alsbald beseitigt werden. | |
27.7. | Montagebeginn der Unterwerke |
28.7. | Auftrag an BBC auf Verstärkungsleitungen |
30.7.-2.8. | Dienstreise nach Berlin |
Nach Ankunft in Berlin wurde zunächst Preispr Heer aufgesucht, um die Zustimmung zum Auftrag über 16 Satz Fahrsperren an die SSW für die Akku-Triebwagen zu erhalten. Diese wurde am 3.8. erteilt. | |
Mit den SSW wurde das RAW-Schöneweide aufgesucht und wurden die Wagen eingehend besichtigt. Ein Dreiviertelzug (3 Trieb- und 3 Steuerwagen) ist inzwischen von den Monteuren der Fa. SSW umgeschaltet und zusammengestellt worden, so daß dieser in Ordnung war und auch gefahren werden konnte. Die Fahrsperren waren nunmehr ebenfalls richtig angeschlossen und sprachen vorschriftsmäßig an. An den beiden Loks fehlen immernoch die Geschwindigkeitsanzeiger. | |
Mit den VES fand eine längere Unterredung wegen beschleunigter Anlieferung der fehlenden Relaisgestelle für die Stellwerke und Schaltstellen statt. Die Herren teilten mit, daß in der ersten Woche des Monats August 15 Relaisgestelle nach Peenemünde versandt werden und der Rest zu gleichen Teilen Anfang September bzw. Anfang Oktober des Jahres geliefert werde. | |
5.8. | Inbetriebsetzung des Kraftwerks |
Am 5.8.42 vormittags 10 Uhr wurde der erste Kessel durch Herrn Ministerialrat Schubert angezündet. | |
24.8.-1.9. | Dienstreise nach Wien und Berlin |
Besichtigung des Fahrleitungsuntersuchungswagens in der Simmeringer Waggonfabrik, der Wagen ist im Rohbau fertig | |
Im RAW Schöneweide erfolgte die Abnahme von einem Voll- und einem Halbzug der Werkbahn Peenemünde durch einen Reichsbahninspektor. Die elektrifizierte Strecke von rund 1100 m Länge auf dem Gelände des RAW wurde mehrmals befahren und es wurden auch wiederholte Bremsprüfungen vorgenommen. Das Anfahren der Züge erfolgte bei einer Spannung von rund 850 V einwandfrei, so daß das Fahren an sich zur Beanstandung keine Veranlassung gab. Die erzielte Geschwindigkeit betrug 45-50 km pro Stunde. Insgesamt waren bis Anfang dieses Monats 8 Trieb- und 12 Steuerwagen angeliefert. | |
Mit den SSW wurde eine Besprechung über beschleunigte Lieferung der Fahrsperren für die Diesellokomotiven geführt. | |
Mit den VES wurde eine Besprechung wegen Anlieferung von Relaisgestellen für die Stellwerke, sowie über die Abänderung der Schrankenanlage an der Strandstraße geführt. Wie festgestellt wurde, sind inzwischen 24 weitere Relaisgestelle zum Versand gekommen. | |
2.9. | Chef Prüf genehmigt Bahnhof Werk Ost |
2.9. | Abnahme der provisorischen Signalanlagen im Bf Zinnowitz und Bf Siedlung durch die Deutsche Reichsbahn |
Es wurde zunächst der Aufbau der provisorischen Signalanlage Zinnowitz besprochen. Die RBD gab die Erklärung ab, daß die vorgesehene Signaleinrichtung genüge, wenn die Zuggeschwindigkeit 40 km/h nicht übersteigt und wenn die Anlage im Betrieb folgerichtig angewandt wird. Die Weichen werden handgestellt und durch Handschlösser verschlossen. In der Grundstellung zeigen die Signale Rotlicht. Der Vorgang für eine Signalgebung spielt sich dann wie folgt ab: | |
Im Weichenbezirk ist ein Weichenposten aufgestellt, welcher in telefonischer Verbindung mit dem Fahrdienstleiter auf dem Bahnsteig steht. Der Fahrdienstleiter beauftragt den Weichenwärter die Weichen der gewünschten Fahrstraße entsprechend umzulegen und zu verschließen. Der Weichenwärter meldet dann telefonisch dem Fahrdienstleiter, daß die Weichen für die geforderte Fahrstraße verschlossen sind und die Schlüssel verwahrt sind. Sodann kann das Signal gezogen werden. Daraufhin legt der Fahrdienstleiter den zugehörigen Signalhebel um und schaltet somit das Signal von rotes auf grünes Licht. Handelt es sich bei der eingestellten Fahrt um einen einfahrenden Zug, so ist der Fahrdienstleiter verpflichtet, bevor er die richtige Ankunft des Zuges der rückliegenden Zugmeldestelle (Trassenheide Lager) meldet, den eingestellten Signalhebel in die Grundstellung zurückzulegen. Dadurch wird das Fahrtlicht in Haltlicht gewechselt und der Bf gegen weitere Einfahrt in das gleiche Gleis geschützt. | |
Der gleiche Vorgang gilt sinngemäß für eine Ausfahrt in Richtung Trassenheide. Hier hat ebenfalls der Fahrdienstleiter, nachdem der Zug das entsprechende Ausfahrsignal passiert hat den dazugehörigen Signalhebel in die Grundstellung zurückzulegen. | |
Diese Bedienungsvorgänge sind in einer besonderen Anweisung dem Fahrdienstleiter bekannt zu geben. Ebenso ist bekannt zu geben, wie er sich in Störungsfällen zu verhalten hat. | |
Die RBD empfiehlt zusätzlich noch eine geringe Änderung vorzunehmen, die darin besteht, daß hinter dem Einfahrsignal in Richtung der Eingangsweiche noch ein Schienenkontakt eingebaut wird. Dieser soll bewirken, daß, wenn der Fahrdienstleiter vergessen sollte den Einfahrsignalhebel zurückzulegen, das Signal automatisch aus der Fahrtstellung in die Haltstellung gebracht wird. Diesem Vorschlag wurde zugestimmt, da die Materialien vorhanden und die Kosten unwesentlich sind. | |
Bei der Begehung der Gleise innerhalb des Bahnhofs Zinnowitz wurde festgestellt, daß das Ausfahrsignal B, welches in der Krümmung steht, seine Signallichter mit auf das Reichsbahngleis wirft. Die RBD befürchtet, daß nachts leicht Verwechselungen eintreten können, weil ein Zug auf dem Reichsbahngleis dieses Signal als sein Fahrtsignal ansehen kann. Ein Umstellen des Signallichts in Richtung Werkbahngleis ist nicht mehr möglich, da sonst das Signalbild wiederum aus dem Blickfeld des Lokführers der Werkbahn verschwindet. Die RBD schlägt daher vor, einen Erkennungsmast mit Weißlicht aufzustellen. Die RBD wird dies als Forderung gegenüber der HAP aufstellen. Diese Forderung kann mit einfachen Mitteln erfüllt werden. | |
Um eine gute Sicht des Einfahrsignals in etwa 400 m Entfernung zu erhalten, ist ein Baum und Strauchwerk aus einem der anliegenden Grundstücke zu entfernen. | |
Die Abnahme und Durchprüfung des elektrischen Hebelwerkes im Bf Siedlung erfolgte im Anschluß. Auf Grund des Lageplanes und der Schaltung wurde der Aufbau der Anlage durchgesprochen. Um die Anlage durchzuprüfen, wurden die elektrischen Weichenantriebe mit den Weichenzungen verbunden. Die elektrischen und mechanischen Weichen- und Signalabhängigkeiten geprüft und für richtig befunden. Die RBD empfahl, die Schutzweiche 10 a/b mit der bereits elektrisch betriebenen Weiche 11 c/d zu kuppeln, was ohne besondere Schwierigkeiten und ohne Änderungen der jetzigen Anlage durchgeführt werden kann. Der VES wurde diesbez. Anweisung gegeben. | |
Nach Äußerungen der RBD gelten die beiden Anlagen als abgenommen, jedoch mit der Maßgabe, daß mit der Inbetriebnahme noch solange zu warten ist, bis der schriftliche Bescheid bei der HAP eingeht. In der Zwischenzeit werden die Änderungen durchgeführt. | |
4.9. | Besprechung bei der Bauleitung zusammen mit V über Beschleunigung der Bahnarbeiten; Hauptmann Haarig teilt mit, daß Herr Bleske ausscheidet und bittet, daß V [Verkehr, seit dem Umzug nach Pee Butts Kürzel als Leiter der Abteilung V innerhalb der Gliederung des VW] schon jetzt den Betrieb der Werkbahn übernimmt. |
15.9. | Auftrag an FFA Schulze auf Befehlsstäbe für die Werkbahn |
15.9. | Inbetriebnahme der Fernheizung |
19.9. | In der heutigen Nacht wurden von feindlichen Flugzeugen auf dem Gelände des EW einige Bomben abgeworfen, ohne Schaden anzurichten. Zum Schutze des Kraftwerks, der O2-Anlage und der F1 werden Flakstände errichtet, Bedienungspersonal stellt die Gefolgschaft. |
24.-25.9. | Dienstreise zur Dessauer Waggonfabrik |
25.-27.9. | Dienstreise nach Berlin |
Abnahme von 10 Relaisgestellen bei den VES, Besichtigung der elektrischen Hebelwerke Zinnowitz und Trassenheide Lager | |
Das Hebelwerk Zinnowitz ist versandbereit, jedoch mit der Hebelanordnung für die alte Gleisanlage nach dem Güterschuppen. Da das Stellwerksgebäude in Zinnowitz noch nicht fertiggestellt ist, weil noch Türen und Fenster fehlen, wurde den VES mitgeteilt, daß dieses noch einige Zeit im Werk zu belassen ist. | |
Die Arbeiten am Hebelwerk für Trassenheide Lager werden in etwa 14 Tagen beendet sein, so daß auch dieses im Werk abgenommen werden kann. Der Versand wird von der HAP bestimmt, sobald die Maurerarbeiten im Gebäude beendet sind. | |
Der VES wurde weiter mitgeteilt, daß für die Anlagen Trassenheide Lager und Zinnowitz die Lieferung der Signalmaste noch aussteht. Nach Angaben der VES sollen diese bis 15.10. geliefert werden. | |
26.9. | Auftrag an D.R.B. auf Änderungen an den Schnellbahnwagen |
2.10. | Erster Anlauf der Turbine I im Kraftwerk |
3.10. | „Um 16 Uhr wurde auf Prüfstand VII das dritte A4-Gerät im Beisein von General Leeb und General Koch bei guter Beobachtungsmöglichkeit verschossen. Es war ein voller Erfolg. Nach den angestellten Messungen wurden ca. 60 km Höhe, ca. 190 km Weite bei einer Flugzeit von 295 sek. mit einer Endgeschwindigkeit von 1200 m/s bei 61 sek. Brennzeit erreicht. Damit sind sämtliche Weltrekorde gebrochen. Die zwölfjährige Arbeit des Abteilungschefs und seiner Sachbearbeiter wurde durch den Beweis der Richtigkeit der aufgestellten Theorien und Berechnungen gekrönt. Mit diesem Tage beginnt eine Umwälzung auf dem Gebiete des Transportwesens, die ungeahnte Möglichkeiten erschließt. Das gute Ergebnis wird Professor Speer, Hauptamtsleiter Saur durch General Leeb mitgeteilt werden, die bisher den Versuchen in Peenemünde skeptisch gegenüber standen und dem gesamten Vorhaben Pee infolgedessen nicht die in Kriegszeiten besonders erforderliche Unterstützung zuteil werden ließen. Hoffentlich tritt nun ein Umschwung ein, der das Bauvorhaben ganz anders als bisher fördert. Zunächst ist nun mit allen Mitteln von EW und VW dafür zu sorgen, daß weitere Schießversuche mit größeren Stückzahlen baldigst durchgeführt werden können.“ |
19.-22.10. | Dienstreise nach Berlin und Dessau |
Bisher sind 26 Wagen in Schöneweide eingetroffen an denen zur Zeit Umbauarbeiten an den Führerständen vorgenommen werden. Außerdem ist die Fa. SSW damit beschäftigt die Schluß- und Stirnbeleuchtung an den Zugeinheiten nach den Vorschriften der Reichsbahn zu ändern. | |
Da die Zahl der Personenwagen, die der Werkbahn Peenemünde zur Verfügung stehen außerordentlich gering ist (30 eigene Wagen und 15 Leihwagen von der Reichsbahn), wurde in Besprechungen im RVM versucht, noch weitere 15 Leihwagen für die HAP zu erhalten. Dies wurde abgelehnt, und empfohlen, die neuen Trieb- und Steuerwagen vorzeitig in Betrieb zu nehmen und sie durch Dampf- bzw. Diesellokomotiven betreiben zu lassen. Diese Frage ist bereits vor längerer Zeit geprüft worden. Die Lösung ist nicht so einfach, wie sie im ersten Augenblick erscheint, da die neuen Wagen ebenso wie die Berliner S-Bahnwagen nicht die normale Puffervorrichtung besitzen, sondern die bekannte automatische Scharfenberg-Kupplung. Diese zwingt uns, bei der oben geschilderten vorzeitigen Inbetriebnahme von neuen Zügen zu beiden Enden derselben Überführungswagen verkehren zu lassen, die auf einer Seite ebenfalls die Scharfenberg-Kupplung, auf der anderen Seite hingegen die normale Reichsbahn-Kupplung mit Reichsbahn-Puffern besitzen. An die RBD Berlin ist daher der Antrag gestellt worden, uns zunächst für einen 8-Wagenzug mit rd. 1000 Fahrgästen zwei derartige Überführungswagen für einige Monate zu überlassen. | |
8.-11.12. | Dienstreise nach Berlin, Abnahme von Fahrzeugen im RAW Schöneweide |
Da die Werkbahn Peenemünde von der Aufsichtsbehörde als Privatanschlußbahn angesehen wird und Privatanschlußbahnen ebenso wie die Straßenbahnen, Kleinbahnen und Nebenbahnen grundsätzlich der Reichsverkehrsgruppe Schienenbahnen angeschlossen sind, wurde Verbindung mit dem Geschäftsführer der Gruppe Privatanschlußbahnen aufgenommen, um festzustellen, ob ein Beitritt der Heeresanstalt Peenemünde hinsichtlich ihrer Werkbahn zur Reichsverkehrsgruppe Schienenbahnen in Frage kommt und ob bereits reichseigene Bahnen der Reichsverkehrsgruppe angehören. Der Geschäftsführer teilte mit, daß letzteres tatsächlich seit längerer Zeit der Fall sei. Er empfiehlt einen Beitritt. | |
Zusammen mit Herrn Ministerialrat Schubert fand eine Besichtigung der zur Abnahme bereitgestellten fünf Zugeinheiten statt. Beim Einschalten des Stromes wurde infolge Kurzschlusses in einem Schützenkasten ein Schaden an einer Zugeinheit festgestellt, so daß dieser ausgeschaltet und zur Probefahrt nicht zugelassen werden konnte. Die übrigen vier Zugeinheiten zeigten bei ihrer Probefahrt und Abnahme in Gegenwart eines technischen Reichsbahninspektors keinerlei Schäden, so daß ihre Abnahme unbedenklich erfolgen konnte. Mit der Anlieferung der elektrischen Heizöfen durch die Firma Pintsch Berlin war inzwischen begonnen worden. Die notwendigen Umänderungsarbeiten an den Wagen durch die Firma SSW bzw. durch das RAW Schöneweide waren im Gange, sind jedoch noch nicht beendet. | |
21.11. | Auftrag an Fa. Weinitschke auf 80 Bakenrückstrahler |
29.11.-3.12. | Dienstreise nach Berlin |
Hinsichtlich der Fertigstellung unserer Wagen wurde vereinbart, daß ein Zug mit 8 Steuerwagen bis spätestens 5.12. des Jahres endgültig fertiggestellt wird und am 7.12.42 das Werk mit dem Ziel Peenemünde verläßt. Die ersten 8 Triebwagen werden bis zum 19.12.42 restlos fertiggestellt und verlassen am 21. des Monats ebenfalls mit dem Ziel Peenemünde das RAW Schöneweide. Die restlichen Trieb- und Steuerwagen werden nach ihrer Abnahme durch die Reichsbahn im RAW Schöneweide nach Peenemünde überführt, wo in der Wagenhalle die restlichen Änderungsarbeiten durch einen Monteur von SSW und Hilfskräfte der WbD ausgeführt werden. | |
10.12. | Aufträge an Fa. Scheidt & Bachmann, Rheydt auf 1 Schrankenwinde an Auftrag an BBC auf elektrische Oberleitung für die Wagenhalle |
11.12. | Auftrag an VES auf 10 Zungensperren |
1942 1941 1943 |
BBC | Brown, Boverie & Cie |
BGS | die nach ihrem Leiter benannte, dem Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Speer unterstehende Baugruppe Schlempp |
EW | Entwicklungswerk, die frühere Heeresversuchsstelle |
HAP | Heeresanstalt Peenemünde, später Heimatartilleriepark |
HVP | Heeresversuchsstelle Peenemünde, später Heeresversuchsanstalt Peenemünde |
MBA | Maschinenbau und Bahnbedarf AG, die vormalige Firma Orenstein & Koppel |
OKH | Oberkommando des Heeres |
OKW | Oberkommando der Wehrmacht |
Pee | Peenemünde |
Prüf 11 | eigentlich seit 1938 Wa Prüf 11, die für die Raketenentwicklung zuständige Abteilung des Heereswaffenamtes, deren Leiter Dornberger war |
RAW | Reichsbahnausbesserungswerk |
RBD | Reichsbahndirektion |
Rü Jn | Rüstungsinspektion |
RVM | Reichsverkehrsministerium |
SSW | Siemens-Schuckertwerke |
V.B. | vermutlich für vereinfachte Bauweise |
VES | Vereinigte Eisenbahnsignalwerke |
VG | Verwaltungsgebäude |
VKN | Versuchskommando Nord |
VW | Versuchsserienwerk, die frühere FSP |
Wa Prüf 11 | siehe Prüf 11 |
WbD | Werkbahndirektion |