Zum Verständnis derartiger Schaltungen sollen kurz die verwendeten Symbole erläutert werden: Ein großer runder Kreis, der durch zusätzliche Kennzeichnungen ergänzt sein kann, symbolisiert ein Relais, gleich ob es sich dabei um ein einfaches oder um ein Motorrelais handelt. Durch große Kreise werden ebenfalls der Läufer (Anker) des Motors – Kreis mit M innen – und der Haltemagnet – Kreis mit kleinem konzentrischen Kreis innen – des Streckenanschlags dargestellt. Ein aufwärts zeigender Pfeil links am Relaissymbol kennzeichnet ein gerade angezogenes Relais. Abgefallene Relais werden ohne Pfeil dargestellt. Kontakte werden durch einen kurzen Querstrich zur Leitung dargestellt, wobei ein geöffneter Kontakt über die Leitung nach rechts durchgezogen ist, ein geschlossener dagegen an der Leitung endet. An den Kontakten sind die Symbole der betreffenden Schaltelemente, das heißt Relais oder Streckenanschlag in verkleinerter Form wiederholt, wobei der Zustand – angezogen oder abgefallen – ebenfalls angegeben ist. Kontakte werden stets in der der Stellung des Schaltelements entsprechenden Stellung dargestellt, das heißt die Darstellung geschlossen/geöffnet wechselt mit der Stellung des betreffenden Schaltelements. Leitungsverbindungen wurden, anders als sonst in der Elektrotechnik üblich, nicht durch einen Punkt gekennzeichnet. Stattdessen wird bei kreuzenden Linien, deren Leiter keine elektrische Verbindung miteinander haben eine der Linien unterbrochen.
Nähert sich ein Zug und besetzt den Gleisabschnitt, so fällt im rückgelegenen Schrank das Gleisrelais ab. Der Zug befährt dann den Schienenkontakt (Symbol: ausgefülltes Dreieck), wodurch das Schienenkontaktrelais anzieht. Das Schienenkontaktrelais schließt mit einem eigenen Kontakt einen Selbsthaltestromkreis. Außerdem unterbricht es seinen Kontakt im Stromkreis der Fahrtlampen, wodurch diese gelöscht werden und das Überwacherrelais III für Sv 1 abfällt. Der nun öffnende Kontakt des Relais III hebt den Kurzschluß über den Speisetransformator der Haltlampen auf, so daß Sv 3 aufleuchtet. Diese beiden Lampen werden über je einen eigenen Transformator gespeist, die primärseitig parallel geschaltet sind. Der zweite Transformator ist oben nicht dargestellt. Bei Halt leuchtet so wenigstens noch eine Lampe, auch wenn die andere durchgebrannt sein sollte. Die Lampen für Sv 2 und Sv 1 sind jeweils in Reihe geschaltet. Dies sorgt bei den Fahrtbegriffen dafür, daß keine unvollständigen Bilder erscheinen. Der weiterfahrende Zug befährt dann den Isolierstoß, wodurch das Gleisrelais abfällt. Dieses schaltet seine Kontakte um, wodurch der Streckenanschlag in die Haltlage läuft. Sollte das Schienenkontaktrelais nicht angezogen haben und das Signal noch Fahrt zeigen, so unterbricht jetzt das Gleisrelais die Stromkreise der Fahrtlampen. Außerdem unterbricht das Gleisrelais seine eigene Hilfsphase. Hat der Zug den Isolierstoß freigefahren, so zieht im rückgelegenen Schrank das Gleisrelais an, wodurch das Schienenkontaktrelais wieder abfällt. Hat der Zug den Isolierstoß des folgenden Signals freigefahren, so erhält das Gleisrelais über den Gleisabschnitt Spannung. Es kann aber erst anziehen, wenn im folgenden Signal sowohl der Streckenanschlag in die Haltlage gelaufen ist als auch die Haltlampen leuchten und folglich Überwacherrelais I angezogen ist, so daß der Zug ordnungsgemäß gedeckt ist. Das Gleisrelais zieht nun an, wodurch der Streckenanschlag in die Freilage läuft. Hat er diese erreicht, so unterbricht ein Antriebskontakt den Fahrtlauf, wodurch der im Antrieb angeordnete Haltemagnet Spannung erhält. Dieser hält den Streckenanschlag in der Freilage. Ohne den Haltemagneten würde der Streckenanschlag bei abgeschaltetem Fahrtlauf durch Schwerkraft bzw. Federwirkung in die Haltlage zurücklaufen. Ein Kontakt des Gleisrelais schaltet den Stromkreis der Fahrtlampen an, wodurch Sv 2 aufleuchtet und Überwacherrelais II anzieht. Kontakte des Gleisrelais und des Relais II schließen die Primärwicklung des Haltlampentransformators kurz, so daß Sv 3 gelöscht wird. Sobald im folgenden Schrank das Gleisrelais angezogen ist, wird der Stromkreis für Sv 1 eingeschaltet, wodurch Relais III anzieht. Dieses unterbricht nun den Stromkreis des Sv 2, wodurch Relais II wieder abfällt.
Die zur Speisung des Gleisabschnittes und des Sv 3 verwendeten Transformatoren sind sogenannte Streutransformatoren, deren abgegebene Leistung beim Überschreiten der Nennlast nicht weiter ansteigt, weil durch den erhöhten Strom die abgegebene Spannung zusammenbricht. Dies brachte im Vergleich zu dem vorher zur Strombegrenzung bei besetztem Gleisabschnitt verwendeten Widerstand eine gewisse Energieersparnis.
Der Schaltung fehlt eine Abhängigkeit der Signalfahrtstellung von der Freilage des Streckenanschlages. Dadurch besteht die Möglichkeit, daß das Signal einen Fahrtbegriff zeigt, obwohl der Streckenanschlag störungsbedingt nicht in die Freilage gelaufen ist. Das ist zwar kein unsicherer Zustand, weil ja der vorgelegene Abschnitt freigefahren ist, ist aber dennoch bedenklich, weil der Triebwagenführer trotz fahrtzeigenden Signals eine Zwangsbremsung erhält, für die es keinen Grund gibt. Diese Abhängigkeit ließe sich leicht erreichen, wenn in Reihe zu dem den Stromkreis der Fahrtlampen schließenden Kontakt des Gleisrelais ein Schließer des Antriebs des Streckenanschlags geschaltet wäre. Ein entsprechender Kontakt ist im Antrieb ohnehin vorhanden. Mit dieser Abhängigkeit wird aber das nächste Problem deutlich: Für die Umschaltung auf Sv 1 wird im folgenden Schrank nur der Anzug des Gleisrelais geprüft. Ist die oben genannte Abhängigkeit hergestellt, so kommt das Signal dort trotz des angezogenen Gleisrelais nicht in die Fahrtstellung, wenn der Streckenanschlag nicht in die Freilage läuft. Der Kontakt des Gleisrelais schaltet aber hier das Sv 1 ein, so daß nun Fahrt – Fahrt erwarten zu sehen ist, obwohl das nächste Signal immernoch Halt zeigt. Auch ohne die Abhängigkeit vom Streckenanschlag würde dieses falsche Bild eintreten, wenn am folgenden Signal beide Fahrtstromkreise ausfallen sollten, was jedoch unwahrscheinlich ist. Um dies aber zu vermeiden, könnten noch zwei parallelgeschaltete Schließer der Relais II und III in Reihe zu dem das Sv 1 einschaltenden Gleisrelaiskontakt angeordnet werden. Diese zusätzlichen Kontakte sind im folgenden Bild rot eingezeichnet.